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Der Anteil der Landwirtschaft an der gesamten Wirtschaftsleistung liegt aktuell bei 22 Prozent.

© dpa

Bekämpfung von Fluchtursachen: Afrika wächst noch

Afrikas Wirtschaft sucht nach neuen Einnahmemöglichkeiten. Große Hoffnungen ruhen auf der Landwirtschaft - auch als Beitrag zur Bekämpfung von Fluchtursachen.

Eines habe sich „total geändert“, sagte Martin Richenhagen, Chef von Agco, dem weltgrößten Landmaschinenkonzern. Als er vor Jahren für eine bessere Förderung der Landwirtschaft in Afrika geworben habe, weil „die Ernährung der Bevölkerung ein politisch relevantes Thema ist“, sei er noch belächelt worden. Inzwischen gehöre die Ernährung Afrikas als Beitrag zur „Bekämpfung von Fluchtursachen“, wie die Bundesregierung das formuliert, zum Grundbestand nahezu jeder Rede über Afrika, hat Richenhagen beobachtet.

Afrika weiterhin Wachstumsmarkt

Im insgesamt rückläufigen Agrargeschäft sei Afrika derzeit noch ein Wachstumsmarkt, sagte er dem Tagesspiegel. Sein Konzern habe im vergangenen Jahr weltweit rund drei Milliarden Dollar Umsatz verloren. Aber das Afrikageschäft entwickle sich positiv. Das liegt zum einen an einer Traktorenfabrik in Algerien, die Agco gekauft hat, und die sich „sehr positiv entwickelt“. Zum anderen hat der Konzern in Sambia eine Musterfarm mit 150 Hektar Fläche gekauft, wo nun Bauern aus ganz Afrika in Sachen Mechanisierung, Maschinenwartung, aber auch Tierhaltung geschult werden, sagt Rob Smith, der im Agco-Vorstand für das Afrikageschäft verantwortlich ist.

Landwirtschaft als Ausweg aus der Krise?

Auch Audu Ogbeh setzt auf die Landwirtschaft als Wachstumstreiber. Der Agrarminister Nigerias sagt, dass angesichts der dramatischen Einnahmeverluste aus dem Ölgeschäft die Landwirtschaft zum zweiten Standbein der Wirtschaft werden müsse. Aktuell liege ihr Anteil an der gesamten Wirtschaftsleistung bei 22 Prozent.

Ogbehs Ziel und das „meines Präsidenten Muhammadu Buhari“ sei es, diesen Anteil auf 50 Prozent zu steigern. Auch in den 31 Bundesstaaten, die zunehmend Probleme hätten, ihre Bediensteten zu bezahlen, werde die Wichtigkeit inzwischen erkannt, meinte er.

Wenn es gelänge, die Produktivität der nigerianischen Landwirtschaft zu steigern, könnten „20 Milliarden Dollar im Jahr für Nahrungsmittelimporte“ gespart werden, sagte Ogbeh.

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