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Wirtschaft: Bekenntnis zum sozialen Frieden

Koppers letzte öffentliche Rede als Vorstandssprecher BERLIN (mo).Der Deutschen Bank liegt nichts ferner, als die Interessen der Aktionäre gegen die der Arbeitnehmer auszuspielen.

Koppers letzte öffentliche Rede als Vorstandssprecher BERLIN (mo).Der Deutschen Bank liegt nichts ferner, als die Interessen der Aktionäre gegen die der Arbeitnehmer auszuspielen.Das stellte Hilmar Kopper, Vorstandssprecher der Deutschen Bank, am Montag im Rahmen der Eröffnungsfeier für den neuen Sitz des Finanzkonzerns in Mitte klar.In seiner letzten öffentlichen Rede als Vorstandssprecher erklärte Kopper, dies "wäre gegen unser eigenes Interesse.(...) Wir sprechen deshalb statt vom Shareholder Value vom Stakeholder Value.Der schließt Arbeit und Gesellschaft ausdrücklich ein." Die Deutsche Bank brauche den sozialen Frieden, wie das Land ihn insgesamt brauche.Allerdings sei dieses kostbare Gut nicht mit dem Status quo zu verwechseln.Es sollte auch nicht als Vorwand fürs Nichtstun mißbraucht werden.Eindrücklich rechtfertigte Kopper die Ausrichtung der Unternehmen und Banken - wie auch der Deutschen Bank - , die im Rahmen der "bisher ungekannten Globalisierung des Geschäftes" nicht länger von Deutschland aus und mit deutschen Mitarbeitern in aller Welt aktiv sein könne."Wir müssen zur Kenntnis nehmen, daß unser Geschäft so international ist wie nie zuvor." Internationalisierung, so Kopper, heiße heute Präsenz vor Ort und mit örtlichen Kräften."Gelegentlich wird uns vorgehalten, wir trieben es zu weit und seien dem eigenen Land gegenüber nicht treu.Das ist ein grobes und schreckliches Mißverständnis." Daß ein Haus wie die Deutsche Bank gleichwohl erhebliche Investitionen im eigenen Land, in der Hauptstadt vornehme, stehe keinesfalls im Widerspruch zu der internationalen Ausrichtung des Konzerns.Dabei gehe es auch um das Verhältnis von globaler Wirtschaft und nationaler Politk. Im übrigen will die Deutsche Bank mit ihrem Engagement in Berlins Mitte natürlich Zeichen setzen.Die Rückkehr zu dem Ort, wo die Wiege stand (Kopper), ist die größte deutsche Privatbank sich selber gewissermaßen schuldig.Darüber hinaus hofft man auf gute Geschäfte vom "Marktplatz der östlichen Wachstumsregionen" aus.Die knappe halbe Milliarde (für Erwerb und aufwendige Renovierung), die sich das Institut den neuen Sitz in Berlin kosten ließ, ist für die Bank denn auch gut angelegtes Geld, zumal der Finanzplatz Berlin an Bedeutung gewinne. Großes Lob für das Investment in Berlin fanden der Regierende Eberhard Diepgen und Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth.Diepgen erinnerte daran, daß Berlin mit mehr als 200 Banken nach Frankfurt (Main) mittlerweile Deutschlands zweitgrößter Bankenplatz ist und die Berliner Börse sich als erstrangiger Handelsplatz für Unternehmen aus Mittel- und Osteuropa anbiete.Frau Süssmuth würdigte das Engagement der Banken in den neuen Ländern.Ohne sie wäre man nicht so weit gekommen.

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