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Wirtschaft: Belgien ist froh daß es die Kriterien für die EWU erfüllt

UTRECHT (tro).Mit Erleichterung hat Belgiens Regierung auf die Empfehlung der EU-Kommission zur Bildung der Europäischen Währungsunion (EWU) reagiert.

UTRECHT (tro).Mit Erleichterung hat Belgiens Regierung auf die Empfehlung der EU-Kommission zur Bildung der Europäischen Währungsunion (EWU) reagiert.Obwohl das Land mit einer Staatsverschuldung von 122 Prozent der größte Schuldenberg der EU drückt, hat Belgien nach Einschätzung der Kommission die Aufnahme-Bedingungen für die EWU erfüllt.Die erfolgreiche Qualifikation habe das Land durch eine "konsequente Sanierungspolitik" erreicht, sagte Premier Jean-Luc Dehaene am Mittwoch: "Vom ganzen Volk wurden Opfer abverlangt, die nun ihre Früchte abwerfen." Tatsächlich ist es dem eisernen Sparkurs der Koalition aus Christ- und Sozialdemokraten zu verdanken, daß sich das Königreich doch noch in die EWU zu lotsen verstand.So gelang es Brüssel, 1997 zumindest das Haushaltsdefizit mit 2,1 Prozent unter die Qualifikationsnorm zu drücken: 1993 hatte es noch bei 7,1 Prozent gelegen.Finanzminister Philippe Maystadt erklärte, sein Land wäre auch ohne die EWU um eine gründliche Sanierung der Staatsfinanzen nicht herum gekommen.Der Maastrichter Vertrag habe jedoch den Sparkurs beschleunigt.Es wäre "eigenartig", aber nicht undenkbar gewesen, wenn sich ausgerechnet das Gastland der EU-Institutionen nicht für die EWU qualifiziert hätte, meinte Maystadt: "Deutschland hätte es nie zugelassen, daß wir dabei sind, ohne die Kriterien erfüllt zu haben." Das Europäische Währungsinstitut (EWI) in Frankfurt zeigte sich in seinem jüngsten Bericht besorgt, ob der Schuldenstand Belgiens "hinreichend rückläufig" sei.

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