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Benex: "Die Bahn wirft mit Dreck"

Im Streit um Aufträge im Schienenverkehr rund um Berlin wird der Ton zwischen den Konkurrenten schärfer. Der private Anbieter Benex, eine Tochter der Hamburger Hochbahn, attackierte am Donnerstag den Marktführer Deutsche Bahn.

Berlin - Der Konzern „wirft mit Dreck“, lehne den Wettbewerb ab und operiere mit falschen Zahlen, sagte Wolfgang Dirksen, Sprecher der Benex-Geschäftsführung, in Berlin. „Und die Gewerkschaft Transnet stößt ins gleiche Horn und geriert sich als Deutsche-Bahn-Gewerkschaft.“ Dies sei „bitter“, befand Dirksen.

In dem Konflikt geht es um die Ausschreibung von Zugstrecken in Berlin und Brandenburg ab Ende 2011. Beim größten bislang im Wettbewerb vergebenen Auftragspaket geht es um 1,3 Milliarden Euro. Brisant ist für den bisherigen Betreiber Bahn, dass sie nicht alle vier ausgeschriebenen Lose gewinnen darf. Es stünden bis zu 2000 Jobs auf dem Spiel, hatte Ulrich Homburg, Chef der Bahn-Sparte DB Regio, im Tagesspiegel erklärt.

Dirksen sagte, es sei „scheinheilig zu sagen, der Wettbewerb auf der Schiene habe nicht gefruchtet“. Der Verkehr sei seit der Liberalisierung billiger und besser geworden. Überdies stimme die Behauptung nicht, das Lohnniveau bei Privaten liege um 40 Prozent unter der Bahn-Bezahlung. Im Osten seien die Löhne um 20 Prozent geringer als bei der DB Regio. Allerdings stelle die Bahn neue Leute nur bei Tochterfirmen wie DB Zeitarbeit oder DB Gastronomie ein, deren Bezahlung auf dem gleichen Niveau liege wie bei den Privaten. Benex verfüge über einen Marktanteil von bald zehn Prozent, die Bahn liege über 80 Prozent.

Die Behauptung der Bahn, der Wettbewerb werde nur über den Lohn ausgetragen, sei „absurd“. Gleichwohl könne Benex mit einem Branchentarifvertrag leben, der ein einheitliches Lohnniveau vorschreibt. Dies fordert die Bahn. Es müssten aber regionale Differenzierungen möglich sein, sagte Dirksen. brö

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