BERLIN, aber oho: Berliner Büstenfabrik
Wenig hat sich in der Berliner Büstenfabrik in den letzten 80 Jahren geändert – und genau das ist ihr Erfolgsrezept. Die Mitarbeiter fertigen Schneiderbüsten nach alter Firmentradition.
Wenig hat sich in der Berliner Büstenfabrik in den letzten 80 Jahren geändert – und genau das ist ihr Erfolgsrezept. Die Mitarbeiter fertigen Schneiderbüsten nach alter Firmentradition. Diese stoffbezogenen Modellfiguren brauchen Designer zum Beispiel, um ihre neuesten Kleider zu drapieren und maßgenau abzustecken. In der Berliner Firma packt jeder mit an, selbst der Chef. In einer kleinen Kammer reihen sich über hundert Gipsformen in allen Größen und Formen aneinander. Mit ihrer Hilfe modelliert Firmenchef Frank Kempf die Hohlkörper der Büsten aus Pappmaché, später werden sie mit einer Watte überzogen und mit Stoff umkleidet. „Das Büstenmachen ist ein altes Handwerk, das von Generation zu Generation weitergegeben wird“, sagt Kempf, der die Fabrik 2004 von seinem damaligen Chef übernommen hat. Er selbst ist gelernter Schlosser, mit 26 Jahren hat er in der hauseigenen Schlosserei angefangen. In der werden zum Beispiel die Metallständer gefertigt, auf denen die Büsten montiert werden. Mittlerweile sind die Büsten der kleinen Berliner Fabrik branchenweit bekannt. „Wir beliefern alle, von Adidas bis Zalando“, sagt Kempf. Die Büsten würden in die ganze Welt verschickt. Die genauen Maße für sie geben die Firmen vor, denn unter einer „Größe 38“ verstehe jeder Modeschöpfer etwas anderes. Carla Neuhaus
Berlin hat gut 160 000 kleine Unternehmen. Jeweils eines davon stellen wir montags bis freitags vor.
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