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BERLIN, aber oho: Preussische Spirituosen Manufaktur

Im Wedding ist der Geist des 19. Jahrhunderts noch lebendig – zumindest der Waldhimbeergeist.

Im Wedding ist der Geist des 19. Jahrhunderts noch lebendig – zumindest der Waldhimbeergeist. In der heutigen Seestraße steht die Preussische Spirituosen Manufaktur, die 1874 auf Geheiß des Kabinetts als Versuchs- und Lehranstalt gegründet wurde. Ursprünglich, um den brandenburgischen Kartoffelbauern ein sicheres Einkommen zu gewähren, wurde aus überschüssiger Ernte Schnaps gebrannt. Noch heute muss jeder angehende Destilliermeister hier als Prüfung einen Magenbitter nachbrauen. Die Manufaktur ist inzwischen eine renommierte Marke. Ulf Stahl, Mikrobiologe und langjähriger Professor der Berliner TU, wacht zusammen mit dem Hotelier Gerald Schroff über die traditionelle Herstellung der Spirituosen und hat rund 40 verschiedene Schnäpse im Angebot. Es wird nicht selbst gebrannt, sondern veredelt: Der Alkohol wird, meist in Form von Weizenfeinbrand, eingekauft und dann auf Basis von 150 Jahre alten Rezepten in historischen Kupferdestillen verdampft, für die selbst simple Schrauben nur noch über Sonderanfertigungen zu beschaffen sind. Verwendet werden ausschließlich Naturprodukte wie Früchte, Wurzeln und Blätter. Ungefähr acht Wochen ruhen die edlen Tropfen anschließend in alten Steingutfässern, ehe sie über verschiedene Einzelhändler, den Online-Shop oder direkt vor Ort verkauft werden. Luca Spinelli

Berlin hat gut 160 000 kleine Unternehmen. Jeweils eines davon stellen wir montags bis freitags vor.

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Luca Spinelli

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