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Wirtschaft: Berlin bietet Bürgschaften für Herlitz-Töchter an

Die Senatsverwaltung für Wirtschaft hat am Montag angeboten, auch Herlitz-Töchtern, die durch die Insolvenz ihrer Mutter in Bedrängnis geraten sind, finanziell unter die Arme zu greifen. Auch für diese Unternehmen komme grundsätzlich eine Landesbürgschaft in Frage, sagte Sprecherin Heike Engelhardt.

Die Senatsverwaltung für Wirtschaft hat am Montag angeboten, auch Herlitz-Töchtern, die durch die Insolvenz ihrer Mutter in Bedrängnis geraten sind, finanziell unter die Arme zu greifen. Auch für diese Unternehmen komme grundsätzlich eine Landesbürgschaft in Frage, sagte Sprecherin Heike Engelhardt.

Das Angebot kommt jedoch für sechs Berliner Firmen zu spät. Mitte April mussten der Schreibgerätehersteller Diplomat, die Grußkartenfirma Susy Card samt zweier Töchter, die Herlitz Kunststoffverarbeitungs GmbH (HKV) sowie zwei Immobilienverwaltungsgesellschaften Insolvenz anmelden. Betroffen sind nach Herlitz-Angaben rund 180 Mitarbeiter. Vorläufiger Insolvenzverwalter ist in diesen Fällen der Berliner Rechtsanwalt Christoph Schulte-Kaubrügger. Bei der Herlitz Holding sowie der Herlitz PBS, die das Kerngeschäft Schreibwarenproduktion betreibt, ist dagegen der Anwalt und Notar Peter Leonhardt vom Insolvenzgericht zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden.

Leonhardt und Schulte-Kaubrügger betonten in einer gemeinsamen Erklärung, dass sie vertrauensvoll zusammenarbeiten würden. Es sei durchaus üblich, dass unterschiedliche Insolvenzverwalter für eine Mutter beziehungsweise die Tochtergesellschaften bestimmt würden, wenn die Gesellschaften Ansprüche gegeneinander haben, hieß es aus dem Büro Leonhardt. So sollen Interessenkonflikte bei einem Insolvenzverwalter vermieden werden.

Die Senatsverwaltung, die mit einer Landesbürgschaft die Herlitz-Insolvenz abwenden wollte, hält das Insolvenzverfahren für eine Chance, das Kerngeschäft zu erhalten. "Wir konzentrieren uns auf die Rettung der Herlitz PBS", sagte Sprecherin Engelhardt. Das unübersichtliche Konzerngeflecht von 40 Töchtern, darunter auch bereits stillgelegte Gesellschaften, sei dagegen "wenig hilfreich". Die Senatsverwaltung sieht ihre Aufgabe derzeit vor allem in der Vermittlung zwischen Leonhardt und den Herlitz-Banken. Außerdem sei man bei der Suche nach Investoren behilflich.

Leonhardt will am heutigen Dienstag eine erste Bilanz seiner Arbeit vor der Presse ziehen. Es seien nun einige Dinge spruchreif, hieß es im Vorfeld.

dr, hej

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