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Wirtschaft: Berlin-Chemie stellt 600 Mitarbeiter ein

Pharmaunternehmen wächst dank des starken Russland-Geschäfts/Umsatz soll 2004 auf 600 Millionen Euro steigen

Berlin (pet). Das Berliner Pharmaunternehmen BerlinChemie hat den Umsatz auch 2003 deutlich gesteigert und Hunderte neuer Mitarbeiter eingestellt. Dieser Kurs soll vor allem dank des starken Wachstums in Osteuropa auch im laufenden Geschäftsjahr fortgesetzt werden. „Wir stehen vor kräftigen Erweiterungen“, sagte Vorstandschef Reinhard Uppenkamp am Montag bei der Vorlage der Zahlen in Berlin. Beim Umsatz sei für 2004 ein zweistelliger Anstieg auf 600 Millionen Euro geplant.

Das vor mehr als 100 Jahren gegründete Unternehmen mit Sitz am Ostberliner Wissenschaftsstandort Adlershof gehört seit 1992 zur italienischen Menarini-Gruppe. Als ehemaliges DDR-Kombinat hat sich die Berlin-Chemie früh auf die Märkte in Ost- und Mitteleuropa konzentriert. Dadurch geriet es zwar Ende der 90er Jahre in den Strudel der Russland-Krise, sieht sich aber durch das starke Osteuropa-Engagement andererseits auf die bevorstehende EU-Erweiterung im Mai gut vorbereitet. „Wir sind gut aufgestellt“, sagte Uppenkamp am Montag, der sich von der Erweiterung auch positive Impulse für den Standort Berlin erhofft.

In Adlershof will das Unternehmen auf jeden Fall kräftig investieren. Bereits im vergangenen Jahr war hier eine neue Produktionsstätte für Verpackungsanlagen in Betrieb genommen worden, in den kommenden Monaten will der Arzneimittelhersteller über weitere Investitionen in Höhe von über 40 Millionen Euro in Berlin entscheiden. Außerdem sollen bis zum Jahresende rund 600 neue Mitarbeiter eingestellt werden, davon rund ein Drittel in Berlin. Bereits im vergangenen Jahr hatte Berlin-Chemie die Zahl der Mitarbeiter um 650 auf insgesamt mehr als 3200 aufgestockt. „Damit haben wir erstmals wieder mehr Mitarbeiter beschäftigt als vor der Wende“, sagte Uppenkamp. An den Ausbildungszielen will er auch künftig festhalten. „Wir bekennen uns ausdrücklich zur Ausbildung“, sagte der Unternehmenschef vor dem Hintergrund der Diskussion um eine Ausbildungsplatzabgabe. Bei der Berlin-Chemie lag die Ausbildungsquote im vergangenen Jahr bei sieben Prozent im Vergleich zur Beschäftigtenzahl.

Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr den Umsatz um 24,5 Prozent auf 503 Millionen Euro gesteigert, rund die Hälfte davon entfiel auf das Ausland. Der Arzneimittelhersteller verdient sein Geld vor allem mit Herzkreislauf- und Diabetesmitteln. Vor allem in Russland legte Berlin-Chemie beim Umsatz um knapp 40 Prozent auf 100 Millionen Euro zu. Das Wachstumstempo soll auch 2004 fortgesetzt werden. So erwartet Uppenkamp im internationalen Geschäft ein Wachstum von mindestens 30 Prozent. Im Inland rechnet er dagegen nur mit einem Plus von zwölf Prozent, nach 23 Prozent im Vorjahr. Vor allem die Erhöhung des Herstellerrabatts von sechs auf 16 Prozent seit Jahresbeginn und die angekündigte Senkung der Festpreise belaste das Unternehmen.

Zum Gewinn machte Uppenkamp wie immer keine Angaben. Nur soviel: „Wir werden auch 2004 mit sicherem Gewinn abschließen.“ Die Überschüsse würden sofort wieder in das Unternehmen reinvestiert.

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