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Wirtschaft: Berlin-Chemie will in die Top ten

Zweistelliges Wachstum / Umsatzverdopplung in Osteuropa / Erstes Quartal vielversprechend BERLIN (dw).Mit Umsatzzuwächsen im hohen zweistelligen Prozentbereich feiert das Pharmaunternehmen Berlin-Chemie AG "das bislang beste Jahr seit der Zugehörigkeit zur italienischen Menarini-Gruppe".

Zweistelliges Wachstum / Umsatzverdopplung in Osteuropa / Erstes Quartal vielversprechend BERLIN (dw).Mit Umsatzzuwächsen im hohen zweistelligen Prozentbereich feiert das Pharmaunternehmen Berlin-Chemie AG "das bislang beste Jahr seit der Zugehörigkeit zur italienischen Menarini-Gruppe".Im vergangenen Jahr sei der Umsatz um 51 Prozent auf 318 Mill.DM angestiegen, sagte Vorstandsvorsitzender Hansjürgen Nelde am Mittwoch."Wir haben uns besser entwickelt als der deutsche Branchen-Durchschnitt", betonte Nelde.In diesem Jahr soll der Umsatz um weitere 20 Prozent auf rund 350 Mill.DM wachsen."Bislang geht die Rechnung auf", so der Vorstandschef: Im ersten Quartal habe das Wachstum bereits 25 Prozent betragen.Noch in diesem Jahr werde man die Zahl der Arbeitsplätze auf über 1400 erhöhen.Die Hälfte der 170 neuen Stellen soll in Deutschland, circa 40 in Berlin entstehen.Die italienische Pharmagruppe Menarini (Florenz) hatte die Berlin-Chemie 1992 von der Treuhandanstalt übernommen.Seitdem produziert und vertreibt das Unternehmen innerhalb des Konzernverbundes Arzneimittel für den deutschen und osteuropäischen Markt. "Jetzt haben wir im internationalen Geschäft den Durchbruch geschafft, an dem wir seit fünf Jahren arbeiten", sagte das für das Auslandsgeschäft zuständige Vorstandsmitglied Peter Krauss.Der Export habe gegenüber dem Vorjahr um 90 Prozent zugelegt.Allein in Rußland und der Ukraine habe man den Umsatz verdoppeln können.Mit einem Anteil von 51 Prozent ist Rußland der größte Markt für die Produkte der Berlin-Chemie, gefolgt vom Baltikum und der Ukraine mit jeweils rund 12 Prozent.Die hohen Zuwächse in diesen Ländern erklärte Krauss mit der Unterversorgung der Bevölkerung: Während in Europa pro Kopf und Jahr rund 200 US-Dollar für Medikamente ausgegeben würden, seien es in der Ukraine im Durchschnitt nur sechs Dollar.Zahlungsschwierigkeiten der Kunden seien kein nennenswertes Thema, obwohl die Produkte hauptsächlich mit Devisen - D-Mark oder Dollar - bezahlt werden, sagte Krauss. Das Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit habe im vergangenen Jahr bei rund zehn Mill.DM gelegen und könne sich im Laufe diesen Jahres auf bis zu 19 Mill.DM steigern.1996 war das operative Ergebnis - vor allem wegen hoher Investitionen - noch "unter Null", erklärte Vorstandschef Nelde.Damals sei zum Beispiel der Außendienst verdoppelt worden.Auch im vergangenen Jahr habe man die Ausgaben für Werbung und Außendienst um 28 Prozent erhöht.Damit folge man den strategischen Vorgaben des Menarini-Konzerns: "Gewinne stehen bei uns nicht im Vordergrund", erläuterte Nelde: "Jede Mark wird sofort reinvestiert, um die unsere Marktposition zu stärken." Ziel sei es, sich in den kommenden zehn Jahren in der Rangliste deutscher Pharmaunternehmen von Platz 40 in die Top ten vorzuarbeiten.Nach heutigen Marktverhältnissen bedeute dies ein Umsatzziel von rund 500 Mill.DM.In den neuen Ländern hat das Unternehmen heute einen Marktanteil von 2,6 Prozent und steht damit auf Platz sechs. Vorstandsmitglied Reinhard Uppenkamp betonte, daß Berlin-Chemie gut 20 Prozent des Umsatzes mit neuesten Produkten erwirtschafte.Die Investitionen für Forschung und Entwicklung machten rund zehn Prozent des Umsatzes aus.Besonders gute Ergebnisse habe das neue Herz-Kreislauf-Mittel Nebilet erzielt.Auch freiverkäufliche Arzneimittel - etwa das Schmerzmittel Titralgan - gehörten zur Marktoffensive.Noch bis Ende des Jahres sollen zwei neue Produkte aus eigener Forschung den Marktzutritt schaffen, kündigte Uppenkamp an.

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