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Berlin: Energieexperten beraten Forschungsziele für 2050

Kommt die Energie in 40 Jahren weiter als elektrischer Strom aus der Steckdose in die Haushalte oder als gasförmiger Wasserstoff, der durch Leitungen strömt? Speichern Kohlekraftwerke ihr CO2 unter der Erde oder im Meer? Vielleicht kommt es auch ganz anders.

Am Dienstag haben sich rund 350 führende Energieexperten im Bundeswirtschaftministerium zur Fachkonferenz „Energietechnologien 2050“ getroffen. Sie diskutierten, welche Forschungsfelder man weiter beackern sollte, um die Versorgung, Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit von Energie und den Zugang zu ihr zu sichern. Die vielleicht wichtigste Erkenntnis des Tages lautet: Es gibt viele vielversprechende Wege, diese Ziele zu erreichen. Mögliche Irrwege sahen die Forscher nicht.

Ein Grundproblem plagt die Gemeinde: Es gibt keinen Strom, mit dem man schwimmen könnte, und die Abstimmung ist mangelhaft. Und wenn die Forscher doch einmal harmonisch beieinander sitzen, bleiben die ausländischen Ideengeber zu oft außen vor. „Manchmal wundert man sich, wie stark der nationale Fokus in der Energieforschung ist, obwohl es doch um globale Probleme geht“, sagte Eberhard Umbach, Vizepräsident der Helmholtz-Gemeinschaft.

Umbach referierte die Ergebnisse einer Grundlagenstudie zum Thema, die das Wirtschaftsministerium in Auftrag gegeben hatte. Problematisch sei auch die Förderpolitik. Allein fünf Bundesministerien befassten sich mit Energiefragen, dazu 44 Länderministerien. Vor dem Hintergrund forderte er, „intelligenter mit den Geldern umzugehen“. Und er griff eine zuletzt häufiger geäußerte Idee auf, deren Inhalt den meisten der versammelten Experten einleuchtete. „Warum können wir nicht die längst abgeschriebenen Kernkraftwerke weiterlaufen lassen, ihren Gewinn abschöpfen und diesen in die Energieforschung stecken?“

Die Studie, die die Interessen der wichtigsten Institute bündelt, identifizierte allerdings nicht nur fiskalische Zukunftsfelder: „Mittelfristig wird eine Nutzung fossiler Brennstoffe wichtiger, als es in der derzeitigen Diskussion scheint“, sagte Umbach. Von daher müsse man die sichere Abspaltung und Speicherung von Kohlendioxid weiter erforschen und auch die Nutzung alternativer Rohstoffquellen, die Ausbeutung von Ölsanden etwa.

Längerfristig gehen die Forscher davon aus, dass wir mehr Strom brauchen – für Autos, Heizungen, Klimaanlagen. Forschung an Bautechniken wird wichtiger, da rund 60 Prozent der Energie in Form von Wärme aus den Häusern entweicht. Die Forschung an Energiespeichern und Netzen müsse forciert werden, heißt es in der Studie. Kein Experte, der dem widersprechen wollte. 

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