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Die Berlin Hyp bekommt im Oktober einen neuen Marktauftritt.

© dpa/p-a

Berlin Hyp: Im Schatten der Landesbank

Die Berlin Hyp macht weniger Gewinn. Wenn der Immobilienfinanzierer eigenständig ist, sollen die Geschäfte besser laufen.

Von Carla Neuhaus

Ein Umbau kostet Geld. Das spürt derzeit auch der Immobilienfinanzierer Berlin Hyp. Das Institut, das derzeit noch eine Tochter der Landesbank Berlin (LBB) ist, hat im ersten Halbjahr 51,2 Millionen Euro Gewinn gemacht – knapp sechs Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum. Noch muss die Berlin Hyp diesen Betrag an die Landesbank überweisen. Bald darf der Immobilienfinanzierer seine Gewinne aber für sich behalten: Die Berlin Hyp wird gerade aus dem Landesbank-Konzern herausgelöst und als eigenständiges Institut aufgestellt. Bereits im Oktober soll der neue Marktauftritt stehen.

„Die Berlin Hyp liegt bei der Neupositionierung voll im Plan“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Jan Bettink am Montag anlässlich der Vorstellung der Halbjahreszahlen. Weil die Landesbank zu einer reinen Großstadtsparkasse schrumpft, wird aus der Berlin Hyp ein eigenständiges Institut. Hat sie bislang die gewerbliche Immobilienfinanzierung zusammen mit der Landesbank-Mutter angeboten, wird sie das künftig alleine tun.

Die Sparkassen, die 2007 die Landesbank und damit auch alle Tochterfirmen gekauft haben, haben große Pläne mit der Berlin Hyp. Sie soll zur „Immobilienfinanzierungsbank der Sparkassen“ werden. Ihre Arbeit soll dort anfangen, wo die der regionalen Institute aufhört. Dabei geht es vor allem um die überregionale Finanzierung von Büro-, Einzelhandels- oder Gewerbeimmobilien. Weil für die Sparkassen das Geschäft mit diesen Krediten eine Nummer zu groß ist, soll die Berlin Hyp sie übernehmen. Sie tritt damit in Konkurrenz zu den deutschen Landesbanken, die dafür separate Abteilungen vorhalten. Die Nähe des Berliner Instituts zum Sparkassenlager soll sich bereits ab Herbst im Erscheinungsbild widerspiegeln: Das bislang blaue Logo der Berlin Hyp soll dann sparkassen-rot werden.

Die Berlin Hyp hofft auf ein großes Geschäft. „In deutsche Büro-, Einzelhandels- und ähnliche Gewerbeobjekte floss von Januar bis Juni so viel Geld wie seit dem vergangenen Immobilienboom 2006 und 2007 nicht mehr“, schreibt das Institut. Bislang konnte die Berlin Hyp von diesem Boom allerdings nicht profitieren. Im ersten Halbjahr hat sie neue Kredite in Höhe von 939 Millionen Euro ausgereicht. Das Neugeschäft fiel damit niedriger aus als im Vorjahr (1162 Millionen Euro). Schuld ist die Landesbank: Der Mutterkonzern hatte der Berlin Hyp eine restriktivere Kreditvergabe verordnet, um weniger Kapital vorhalten zu müssen und so neuen aufsichtsrechtlichen Vorgaben gerecht zu werden. Jetzt will das Institut aber durchstarten. „Unsere Pipeline ist mittlerweile wieder gut gefüllt“, sagte Vorstandsmitglied Gero Bergmann.

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