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Wirtschaft: Berlin räumt Köhler gute Chancen für den Chefposten ein

Für den neuen deutschen Wunschkandidaten für die Spitze des Internationalen Währungsfonds (IWF), Horst Köhler, zeichnet sich in der Europäischen Union große Unterstützung ab. Der bisherige Präsident der Osteuropabank sei im ersten Anlauf auf breite Zustimmung bei den europäischen Partnern gestoßen, sagte Regierungssprecher Uwe Karsten Heye am Mittwoch in Berlin.

Für den neuen deutschen Wunschkandidaten für die Spitze des Internationalen Währungsfonds (IWF), Horst Köhler, zeichnet sich in der Europäischen Union große Unterstützung ab. Der bisherige Präsident der Osteuropabank sei im ersten Anlauf auf breite Zustimmung bei den europäischen Partnern gestoßen, sagte Regierungssprecher Uwe Karsten Heye am Mittwoch in Berlin. Allerdings sei die Abstimmung in der EU noch nicht ganz abgeschlossen. US-Präsident Bill Clinton war nach Heyes Worten über den neuen Vorschlag für die IWF-Führung unterrichtet worden und habe diese Nachricht "mit positivem Interesse entgegen genommen". Heye nannte jedoch nicht den Zeitpunkt, zu dem der US-Präsident informiert wurde.

Unter den europäischen Partnern soll das Thema am kommenden Montag bei der Sitzung der Wirtschafts- und Finanzminister in Brüssel besprochen werden. Heye sagte, die Bundesregierung werde in enger Abstimmung mit der portugiesischen EU-Ratspräsidentschaft dafür sorgen, dass es bald wieder einen gemeinsamen europäischen Kandidaten geben werde.

Die Opposition in Berlin bekräftigte unterdessen den Vorwurf, die Regierung habe dilettantisch gehandelt. Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) räumte in einem Beitrag der Wochenzeitung "Die Zeit" Fehler ein. "Wenn ich mir heute einen Vorwurf mache, dann den, auf dem EU-Gipfel in Helsinki Anfang Dezember nicht darauf bestanden zu haben, dass sich die EU-Staaten offiziell auf Koch-Weser festlegen", sagte Eichel. CSU-Chef Edmund Stoiber erklärte, er hoffe, dass Bundeskanzler Gerhard Schröder die Entscheidung diesmal vorher mit Clinton abgesprochen habe und den Kandidaten nicht erneut durch eine öffentliche Diskussion "verbrennen" lasse.

Auf der Jahrespressekonferenz der Osteuropabank in London ließ Horst Köhler, der den Jahresbericht üblicherweise nicht selbst der Presse vorstellt, schriftlich zum Abschluss der Bank erklären, man habe die Wende geschafft. Vizepräsident Steven Kaempfer erklärte zu der Frage, ob die Bank durch den möglichen Weggang von Präsident Horst Köhler geschwächt werde: "Wir reden nicht über Hypothesen. Aber die Bank verfügt über ein starkes und erfolgreiches Management." Für 1999 weist die Osteuropabank einen Nettogewinn von 42,7 Millionen Euro aus. Ein Jahr zuvor gab es noch einen Verlust von 261,2 Millionen Euro.

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