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Berlin und Brandenburg: Kampf um den Stern

Die Wirtschaftsförderer in Berlin und Brandenburg konkurrieren um rund 1200 Arbeitsplätze. Es geht um den künftigen Standort des Mercedes-Vertriebs, der bislang am Potsdamer Platz sitzt.

Berlin - Dort ist es dem Daimler-Konzern zu teuer geworden, der Wegzug ist beschlossene Sache. Und ebenfalls beschlossen ist die Ansiedlung in einem anderen Tarifbezirk: Am Potsdamer Platz werden die Mercedes-Beschäftigten wegen des Daimler-Konzernsitzes in Stuttgart nach dem baden-württembergischen Metalltarif bezahlt. Der sieht ferner eine Wochenarbeitszeit von 35 Stunden vor. In Ostberlin und Brandenburg werden dagegen 38 Stunden gearbeitet. Deshalb kommt für den Konzern nur ein Standort dort infrage. Künftig werden die Beschäftigten also länger arbeiten. Dafür bleiben die Arbeitsplätze in der Region und die Einkommen nahezu unverändert.

Wie nun im Umfeld des Unternehmens zu hören ist, wirbt Brandenburg mit einem Standort beim neuen Flughafen BBI inklusive der Möglichkeit, den Mercedes-Stern dort sehr prägnant präsentieren zu dürfen. Die Berliner Wirtschaftsförderer halten als Alternative unter anderem Adlershof dagegen. Von einem Wettbewerb der beiden Bundesländer will zumindest die Zukunftsagentur Brandenburg nichts wissen: „Berlin und Brandenburg sind sich darin einig, dieses renommierte Unternehmen in der Hauptstadtregion zu halten“, sagte ein Sprecher der Potsdamer Wirtschaftsförderer. Bei den Kollegen in Berlin hieß es, „wir unterstützen das Unternehmen bei der Suche nach Alternativen und haben verschiedene Standorte angeboten“.

Die Daimler-Beschäftigten und die IG Metall protestieren seit Monaten gegen den Wegzug vom Potsdamer Platz. Inzwischen geht es nur noch um die Daimler Financial Services, von denen 300 Mitarbeiter nach Stuttgart ziehen sollen. Dafür will die Mercedes-Bank ein Service-Center in Berlin einrichten.

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