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Wirtschaft: Berlin Wasser kehrt zu den Quellen zurück

Berlin (fo). Die Unternehmensgruppe um die Berliner Wasserbetriebe (BWB) soll grundlegend umgebaut werden.

Berlin (fo). Die Unternehmensgruppe um die Berliner Wasserbetriebe (BWB) soll grundlegend umgebaut werden. Mit dem Verkauf des hoch defizitären Müll-Ververtungszentrums Schwarze Pumpe (SVZ) an eine Investorengruppe ist ein erster wichtiger Schritt zur Reduzierung auf das Kerngeschäft getan. Künftig steht die Wasserver- und -entsorgung wieder im Mittelpunkt. Beteiligungen sollen verkauft werden – so etwa die Telekommunikations-Tochter Berlikomm, was derzeit aber schwer sein dürfte. Außerdem soll die Geschäftsführung von BWB und BWB-Holding zusammengelegt werden. Der Berliner Senat befasst sich mit einem entsprechenden Vorschlag der beiden BWB-Holding-Gesellschafter RWE und Vivendi. Bis Jahresende will der Senat ein eigenes Konzept vorlegen.

Erste Entscheidungen zum Umbau, bestätigte am Dienstag BWB-Vorstandschef Jörg Simon, stünden kurz bevor. Weiter wollte er sich zu den Plänen nicht äußern. Das Land Berlin hält 51 Prozent an den Wasserbetrieben, die eine Anstalt öffentlichen Rechts sind. Deshalb gründeten die Investoren RWE und Vivendi eine Holding, die die neuen Aktivitäten aufbauen sollte. Begraben sind mit dem neuen Konzept frühere Pläne, die Wasserbetriebe zu einem international operieren Versorgungskonzern auszubauen.

Mit dem SVZ sind die BWB erst einmal ein großes Problem los. Im vergangenen Geschäftsjahr verhagelte das SVZ die BWB-Bilanz, die einen Verlust von 81 Millionen Euro auswies, wo doch das eigentliche Geschäft der Wasserbetriebe 268 Millionen Euro Gewinn machte. Der Käufer, die Nord GB, Gesellschaft für Beteiligungen, bekommt in diesem Jahr noch einmal 39 Millionen Euro Mitgift. Weitere Risiken nach dem Verkauf liegen nach BWB-Angaben lediglich in Bürgschaften für langfristige Lieferverträge. Zahlen wurden nicht genannt.

Die Investoren, Gerd Weiland und Rudolf Dietze, machten am Dienstag in Berlin deutlich, dass es ihnen beim SVZ nicht darum geht, „das schnelle Geld zu verdienen“. Ihre Erfahrungen in der Sanierung mittelständischer Betriebe wollten sie dazu nutzen, aus dem Verwertungszentrum ein profitables Unternehmen zu machen. Weiland geht davon aus, dass das SVZ ab 2004 schwarze Zahlen schreibt. Die Funktionsfähigkeit der neuartigen Technik (Müll wird zu Methanol vergast) steht für ihn außer Frage, nur müsse die Anlage optimiert und professioneller geführt werden. Angaben über geplante Investitionssummen machte er nicht.

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