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Wirtschaft: Berliner Freiverkehr (Aktien) ändert den Namen

BERLIN/FRANKFURT (MAIN) (stk/ret/Tsp/HB). Die Berliner Freiverkehr (Aktien) AG, Berlin, firmiert jetzt unter dem neuen Namen Berliner Effektengesellschaft AG, Berlin, und ordnet gleichzeitig ihre Geschäfte neu.

BERLIN/FRANKFURT (MAIN) (stk/ret/Tsp/HB). Die Berliner Freiverkehr (Aktien) AG, Berlin, firmiert jetzt unter dem neuen Namen Berliner Effektengesellschaft AG, Berlin, und ordnet gleichzeitig ihre Geschäfte neu. Das teilte die Gesellschaft am Mittwoch in Berlin mit. Die Geschäftsfelder unterhalb des Holdingdachs sind in drei Tochtergesellschaften angesiedelt: In die Berliner Freiverkehr Aktien (Handel) AG wurde das gesamte Börsenmaklergeschäft ausgegliedert. Die Berliner Effektenbank AG konzentriert sich auf Private Banking und Corporate Finance. Die Berliner Effektenbeteiligungsgesellschaft AG schließlich unterstützt Emittenten im Vorfeld des Börsengangs.Die Aktien des Wertpapier- und Finanzdienstleisters Berliner Effektengesellschaft AG werden am 23. Juli im Verhältnis 1 zu 10 gesplittet. Mit dem bereits am 15. Juni von der Hauptversammlung abgesegneten Aktiensplit und einer Kapitalerhöhung besitzt dann jeder Aktionär anstelle einer alten 5-DM-Aktie künftig jeweils zehn neue Aktien im Nominalwert von einem Euro. Der Handel mit den gesplitteten Aktien wird am 26. Juli an den Börsen aufgenommen.Darüber hinaus hat die Berliner Freiverkehr Aktien (Handel) am Mittwoch angekündigt zum 1. August über die neu entwickelte Handelsplattform Tradegate außerbörslich bis um 22 Uhr börsentäglich Geld- und Briefkurse über das Internet zu stellen. Die Gesellschaft will auf diese Weise auf die sich verschärfende Konkurrenzsituation an den deutschen Börsen reagieren. Schon längst zählen nicht mehr nur die organisierten Börsen im In- und Ausland als die eigentlichen Wettbewerber. Eine ernsthaftere Bedrohung für die bislang exponierte Stellung der Börsen stellen die von Systemhäusern und Finanzinstitutionen entwickelten elektronischen Handelssysteme dar.Neben den eigenen Kursstellungen wolle man für alle Marktteilnehmer der Berliner Wertpapierbörse die Möglichkeit schaffen, ebenfalls limitierte Kauf- oder Verkaufsaufträge durch die Internet-Plattform Tradegate einzugeben, wie Vorstandschef Holger Timm in einem Gespräch mit dem Handelsblatt betonte. "Tradegate ist keine Internet-Börse, da diese alternative Handelsplattform weder die rechtlichen Strukturen einer Börse aufweist, noch ein eigenes Regelwerk besitzt, sondern sich vielmehr nach in Deutschland geltenden Börsengesetzen richtet", so Timm. Man strebe eine Kooperation mit allen Direktbanken an, erklärte Rainer Bergmann, Vorstandsmitglied des Unternehmens. Derzeit wolle man das System ausschließlich institutionellen Investoren zur Verfügung stellen. Bei erfolgreicher Einführung sei jedoch auch eine Geschäftsausweitung auf Private möglich. Ein Vorteil des Systems liege darin, daß private Anleger dann Aufträge über ihre Banken in das von Tradegate im Internet geführte und gezeigte Orderrouting-Buch einstellen und bis zur Abwicklung verfolgen können. Durch diese Interaktivität weise Tradegate eine sehr hohe Transparenz auf. Man werde das nachbörsliche Geschäft über Tradegate mit den liquidesten Nasdaq- sowie mit allen Neue-Markt-Aktien starten.Die Berliner Börse nimmt die Initiative eines ihrer wichtigsten Mitglieder und Handelsteilnehmer gelassen. Als Konkurrenz sehe man den neuen Internet-Handel noch nicht und wolle erst mal sehen, wie der Anleger das Angebot annimmt.

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