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Wirtschaft: Berliner Freiverkehr mit neuer Konzernstruktur

Alle Dienstleistungen für Neuemissionen unter einem Dach BERLIN (mot).Die Berliner Freiverkehr (Aktien) AG will - wie berichtet - von Mitte 1998 an als neu strukturierter Konzern die Geschäftsfelder Aktienhandel, Neuemissionen und Beteiligungen unter einem Dach vereinen.

Alle Dienstleistungen für Neuemissionen unter einem Dach BERLIN (mot).Die Berliner Freiverkehr (Aktien) AG will - wie berichtet - von Mitte 1998 an als neu strukturierter Konzern die Geschäftsfelder Aktienhandel, Neuemissionen und Beteiligungen unter einem Dach vereinen.Das Unternehmen wird zu diesem Zweck eine Bank gründen, die BEG Berliner Effekten AG, die eine Vollbanklizenz erhalten und unter anderem in die Private Vermögensverwaltung einsteigen soll.Ein Antrag für die Gründung des Instituts liege dem Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen vor und sei ausgesprochen positiv aufgenommen worden, erklärte Vorstandschef Holger Timm am Mittwoch in Berlin.Das neue Institut solle eine "schlanke Struktur" erhalten, zunächst 15 qualifizierte Mitarbeiter beschäftigen und das Firmenkreditgeschäft komplett ausklammern.Die Bank wird mit einem Eigenkapital von 15 Mill.DM ausgestattet sein.Die Berliner Freiverkehr (Aktien) AG wird künftig als reine Finanzholding Muttergesellschaft des neuen Konzerns sein.Eine 100prozentige Tochter, die Berliner Freiverkehr (Aktien) Handel AG, wird sich auf den Wertpapierhandel konzentrieren.Erstmals will das Unternehmen auch künftige Börsenkandidaten, die häufig über eine mangelnde Eigenkapitalausstattung klagen, über Zwischenfinanzierungen auf das Parkett führen.Mit 40 Prozent wird sich die Holding deshalb an der neuen BEG Berliner Effektenbeteiligungs-Gesellschaft AG beteiligen.Auch an der Berliner Effekten Bank hält die Holding 40 Prozent.Die übrigen 60 Prozent an beiden Töchtern werden jeweils zu gleichen Teilen von drei Gesellschaftern gehalten: dem Rechtsanwalt und Wirtschaftsprüfer Wolfgang Janka, Klaus-Gerd Kleversaat, ehemals Niederlassungsleiter der BHF-Bank Berlin, sowie Guido Sandler, ebenfalls zuletzt in der BHF-Niederlassungsleitung.Janka, Kleversaat und Sandler sollen neben Timm und dessen jetziger Vorstandskollegin Sabine Bronowsky zugleich Vorstände der neuen Holding werden.Timm ist für den Vorstandsvorsitz vorgesehen.Mit der neuen Struktur wolle die Freiverkehr AG Timm zufolge "autonomer handeln" und die Wertschöpfung aus allen mit Neuemissionen und Aktienhandel verbundenen Dienstleistungen "ins eigene Unternehmen holen"."Einen so umfassenden Service bietet sonst keiner." Das 1997 überaus erfolgreiche Neuemissionsgeschäft habe die Frage aufgeworfen, wie lange die beteiligten Konsortialbanken den Expansionskurs noch mittragen würden."Wir hätten auch eine Bank kaufen können", so Timm, "aber da kauft man vieles mit, was man eigentlich nicht braucht." Der künftige Konzern werde sowohl für vermögende Privatkunden als auch für Kleinanleger da sein.Zudem solle Unternehmen, die an einem Börsengang interessiert seien, die gesamte Dienstleistungspalette anbieten, denn "zu viele Köche verderben den Brei".1998 will das Wertpapierhandelshaus weitere Unternehmen an die Börse bringen.Drei Projekte würden derzeit vorbereitet, weitere sollen folgen."Darunter finden sich einige Berliner Unternehmen", sagte Timm, ohne Namen zu nennen.Das Interesse an Börsengängen sei bei Berliner Firmen groß.Zudem bereite das Haus eine "sehr große" Neuemission einer internationalen Gesellschaft aus Nord-Europa vor.Die Berliner Freiverkehr (Aktien) AG selbst will nach Timms Worten in der zweiten Jahreshälfte an den Neuen Markt gehen.Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Timm einen Ertragszuwachs von 50 bis 100 Prozent.1998 werde weniger stürmisch verlaufen als das vergangene Jahr.Tragende Säule bleibe zunächst das Maklergeschäft, nennenswerte Beiträge der neuen Geschäftsfelder seien erst im kommenden Jahr zu erwarten.Zudem seien erhebliche Investitionen "im Millionenbereich" in neue Software geplant.Der Hauptversammlung am 24.April soll vorgeschlagen werden, vom Bilanzgewinn von 9,1 Mill.DM für 1997 eine Dividende von zwölf DM zu zahlen und 1,5 Mill.DM in die Gewinnrücklagen einzustellen.Bereits im Februar hatte die Freiverkehr AG hervorragende Geschäftszahlen für 1997 vorgelegt.So kletterte der Umsatz um 369 Prozent auf über 26 Mill.DM, der Gewinn vor Steuern sprang um 568 Prozent auf fast 21 Mill.DM.

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