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Wirtschaft: Berliner Handwerker gut gelaunt

Berlin - Der Abschwung hat Teile des Berliner Handwerks erreicht. Mehr als 60 Prozent der Betriebe im Kraftfahrzeuggewerbe berichten bereits von Umsatzrückgängen, teilte die Berliner Handwerkskammer am Mittwoch mit.

Berlin - Der Abschwung hat Teile des Berliner Handwerks erreicht. Mehr als 60 Prozent der Betriebe im Kraftfahrzeuggewerbe berichten bereits von Umsatzrückgängen, teilte die Berliner Handwerkskammer am Mittwoch mit. Auch die Zulieferer spürten die Schwäche in der Autobranche schon. Von einer flächendeckenden Krise will Kammerpräsident Stephan Schwarz dennoch nicht sprechen. „Die Stimmung ist insgesamt positiv, die Geschäftslage stabil“, sagte er. So habe sich auch die Zahl der Betriebe in diesem Jahr mit knapp 33 000 auf hohem Niveau gehalten, das gleiche gelte für die Beschäftigtenzahl, die bei knapp 190 000 liege.

Der im September und Oktober erhobene Geschäftklimaindex zeigt jedoch ein etwas anderes Bild. Das Barometer, das die Einschätzung von rund 800 Unternehmen über die aktuelle und zukünftige Lage zusammenfasst, fiel im Vergleich zum Herbst 2007 um zwölf Punkte auf 86 Punkte. „Im vergangenen Jahr hatte der Index aber auch einen Hochstand erreicht und konnte kaum noch gesteigert werden“, betonte Schwarz. Außerdem verzeichneten noch immer 28 Prozent aller Handwerksbetriebe für den gewerblichen Bedarf steigende Auftragseingänge. Allein die konsumnahen Handwerke berichteten von schwächeren Umsätzen.

Leicht verschärft habe sich die Kreditsituation für die Betriebe, räumte Schwarz ein. In einer Umfrage von Anfang November klagt jede fünfte Mitgliedsfirma über höhere Zinsen, 44 Prozent berichteten von einer schwierigeren Kreditvergabe. Eine Kreditklemme bestehe aber nicht.

Insgesamt rechnet Schwarz auch für die kommenden Monate nicht mit großen Einbrüchen. „Denn wie Berliner Handwerksbetriebe am bislang exportgestützten Aufschwung nur in begrenztem Maß teilnahmen, so trifft sie auch die Finanzkrise nicht in dem Umfang wie die Industrie.“ Stabilisierend wirke auch das frisch aufgelegte Konjunkturprogramm der Bundesregierung, das der Präsident ausdrücklich lobte. Weitergehende Maßnahmen, wie etwa vorgezogene Investitionen der öffentlichen Hand, seien aber sehr wünschenswert. ysh

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