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Wirtschaft: Berliner Koalition: Keine Angst vor den Roten

Gerade hatte man gedacht, es könne viel schlimmer nicht mehr werden, und aus dieser Einschätzung ein wenig Hoffnung geschöpft. Da gibt es schon den nächsten Schlag.

Gerade hatte man gedacht, es könne viel schlimmer nicht mehr werden, und aus dieser Einschätzung ein wenig Hoffnung geschöpft. Da gibt es schon den nächsten Schlag. So ungefähr geht es der Wirtschaft im vereinigten Berlin. Als der Verlust der Berlinförderung und die Zerstörung der Ostkombinate gerade einigermaßen verkraftet war, die gescheiterte Länderfusion und die peinliche Olympiabewerbung ganz gut verdrängt waren, da kam das ganze Elend der Bankgesellschaft ans Licht. Und nicht genug, dass wir alle für die milliardenteuren Schlampereien von ein paar Managern und Politikern zahlen müssen. Jetzt hat die Bank uns auch noch eine rot-rote Regierung eingebrockt. Welcher amerikanische Investor kommt nun noch in diese Stadt? Und seit wann können Sozialisten eine Wirtschaft in Schwung bringen, die in diesem Jahr schrumpft und im kommenden Jahr bestenfalls stagniert? Das wären Fragen, die die Unternehmen jetzt stellen könnten. Die meisten von ihnen tun es aber nicht. Die rot-rote Koalitionsvereinbarung ist gewiss "kein großer Wurf", wie die IHK feststellt, aber so richtig wirtschaftsfeindlich sind die Beschlüsse auch nicht. Das Land ist nach zehn Jahren Großer Koalition und der Bankaffäre so stranguliert, dass der Gestaltungsspielraum erbärmlich ist. So gesehen ist es beinahe egal, wer den Mangel verwaltet. Nur eine neue Große Koalition will niemand, auch die meisten Unternehmen nicht. Diepgen und Landowsky haben sich nie mit den landeseigenen Betrieben und der ÖTV in dieser Stadt des öffentlichen Dienstes angelegt. Das tun jetzt die Roten. Ein Fortschritt, immerhin.

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