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Wirtschaft: Berliner Senat will Wirtschaftsförderung aus einer Hand Öffentliche WFB und private BAO ab 2003 unter einem Dach

Berlin (alf/fo). Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS) macht Druck bei der Neuorganisation der Wirtschaftsförderung.

Berlin (alf/fo). Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS) macht Druck bei der Neuorganisation der Wirtschaftsförderung. Die öffentliche Wirtschaftsförderung Berlin GmbH (WFB) und die private BAO (Berliner Absatzorganisation) sollen im Laufe des nächsten Jahres zusammengeführt werden, sagte Wolf dem Tagesspiegel. Mit der IHK als Träger der BAO sei eine entsprechende Vereinbarung bereits getroffen worden. Nach dem Verkauf der Bankgesellschaft Berlin will der Wirtschaftssenator zudem die Investitionsbank Berlin (IBB) aus dem Konzern herauslösen und Teile ihrer Aufgaben in die neu geschaffene Agentur zur Wirtschaftsförderung integrieren. Die ebenfalls privatrechtliche Initiative Partner für Berlin sowie die Technologiestiftung sollen ebenfalls angebunden werden. Unter dem Schlagwort OneStop-Agency hätten Unternehmen, die sich in Berlin ansiedeln wollen, künftig nur noch einen Ansprechpartner.

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft betreut die Unternehmen, die nach Berlin kommen wollen, während die BAO Berliner Unternehmen im Ausland unterstützt. Die WFB beschäftigte zuletzt 35 Mitarbeiter und verfügte über einen Etat von fünf Millionen Euro. WFB-Geschäftsführer Hans Estermann sagte dem Tagesspiegel, die Zusammenführung mit der BAO sei ein „sehr sinnvolles Vorhaben wegen der zusammenliegenden Arbeitsgebiete und der teilweisen Überschneidung bei der Kundschaft“. Ferner sei von Vorteil, dass die WFB eher „Branchenspezialisten“ und die BAO „Länderspezialisten“ beschäftige. Die WFB konzentriert sich im Wesentlichen auf die Branchen Kommunikation/Medien, Life Science und Dienstleistungen, auf denen die Hoffnungen der Berliner Wirtschaftspolitik ruhen. Estermann zufolge bietet die Fusion für die Wirtschaftsförderer „die Chance der Weiterentwicklung und noch besseren Etablierung am Markt“.

Etwas weniger euphorisch ist Jörg Schlegel, Geschäftsführer der BAO. Es gebe „möglicherweise gemeinsame Erkenntnisse, die man bündeln kann“, sagte der BAO-Chef auf Anfrage. „Warum sollten wir uns dagegen sperren?“ Die 1950 gegründete Einrichtung versteht sich als Außenwirtschaftspartner der Berliner Unternehmen und berät diese unter anderem auch in Angelegenheiten des öffentlichen Auftragwesens. Die BAO unterhält ein Büro in Brüssel und hat eine Tochtergesellschaft in Posen/Polen. Gegenwärtig beschäftigt die BAO 44 Mitarbeiter. Der Jahresetat von 5,5 Millionen Euro wird zum großen Teil selbst verdient; 1,5 Millionen Euro steuert die IHK bei, die sich allerdings nach dem Bau des Ludwig-Erhard-Hauses auf Sparkurs befindet.

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