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Berliner Sozialgericht: Stapelweise Klagen

In Deutschlands größtem Sozialgericht in Berlin hat die Hartz-Reform, bei der Sozial- und Arbeitslosenhilfe zusammengelegt wurden, sichtbare Spuren hinterlassen. Denn seit Inkrafttreten des Gesetzes im Jahr 2005 stapeln sich dort die Aktenberge.

In Deutschlands größtem Sozialgericht in Berlin hat die Hartz-Reform, bei der Sozial- und Arbeitslosenhilfe zusammengelegt wurden, sichtbare Spuren hinterlassen. Denn seit Inkrafttreten des Gesetzes im Jahr 2005 stapeln sich dort die Aktenberge. Allein im vergangenen Jahr gingen mehr als

30 000 Klagen von Bürgern gegen die Jobcenter ein – gut viermal so viele wie vor der Reform. Häufig wird gegen

Rückforderungen der Sozialleistungen oder gegen Sanktionen geklagt. Allein im Zimmer von Richter Michael Kanert türmen sich in den Regalen mehr als 300 Hartz-IV-Fälle, manche Akten umfassen 800 Seiten und mehr. Er ist einer von 70 Kollegen am Berliner Sozialgericht, die sich mit diesem Bereich befassen. Dort ist Kanert schon seit 1995 tätig, die Veränderung durch die Arbeitsmarktreform hat der 49-Jährige hautnah miterlebt. Dabei führte Kanert der Weg nach dem Jurastudium in Freiburg und Heidelberg zunächst in den Journalismus. Zwei Jahre lang arbeitete der gebürtige Schwabe für die „Südwestpresse“ in Ulm, bis es ihn in die Hauptstadt zog. Von Oktober 2010 bis November 2011 war Kanert Sprecher der Senatsverwaltung für Justiz.

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