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Wirtschaft: Berliner Standorte werden vorerst nicht geschlossen

Große und kleine Einzelhändler leiden immer stärker unter der üblen Kauflaune – und bauen Arbeitsplätze ab. Auch die Karstadt-Quelle AG versucht mit allen Mitteln, den Umsatzrückgang im Einzelhandel zu kompensieren.

Große und kleine Einzelhändler leiden immer stärker unter der üblen Kauflaune – und bauen Arbeitsplätze ab. Auch die Karstadt-Quelle AG versucht mit allen Mitteln, den Umsatzrückgang im Einzelhandel zu kompensieren. Dazu gehört neben weiteren möglichen Entlassungen auch die Überprüfung ihrer kleineren Filialen. „Die schlechte Stimmung der Käufer führt zu katastrophalen Umsatzeinbrüchen“, erklärte Nils Busch-Petersen vom Gesamtverband des Einzelhandels in Berlin. Die Hauptstadt sei mit am schlimmsten betroffen. Der Umsatz liege bis zu acht Prozent unter den Vorjahreszahlen.

Karstadt-Quelle will nach der Entlassung von 7703 Mitarbeitern in der ersten Jahreshälfte deshalb weitere Anpassungen des Personalbestandes nicht ausschließen. Bis zu 2000 Voll- und Teilzeitstellen sollen laut Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ wegfallen. Diese Zahl wollte Thomas Diehl, Sprecher der Karstadt-Quelle AG, nicht bestätigen. Die Gewerkschaft Verdi hält die Zahl aber für plausibel. „Angesichts der schlechten Ergebnisse ist dies nicht auszuschließen“, erklärte Erika Ritter von Verdi in Berlin. Sie glaubt aber nicht, dass es ohne Gespräche mit dem Gesamtbetriebsrat zu neuen Kündigungen kommen werde. „Der Konzern weiß, dass er auf die Nase fällt, wenn er die Konfrontation mit den Mitarbeitern sucht.“

Doch die schlimme Lage zwingt den Konzern auch an anderer Stelle zum Umdenken. Neben Einsparungen beim Personal überprüft Karstadt-Quelle derzeit alle kleineren Filialen zwischen 5000 und 10 000 Quadratmetern. „Große Flaggschiffe wie das KDW in Berlin sollen in der heutigen Form erhalten bleiben“, erklärte Konzernsprecher Diehl. Bei so genannten „Problemfilialen“ – Standorten, die tief in den roten Zahlen stecken – überlege man jedoch, aus Kaufhäusern „Themenhäuser“ zu machen. Statt einem umfassenden Warenangebot sollen dann nur noch bestimmte Kategorien, zum Beispiel Sport und Technik, angeboten werden. „Es wäre auch möglich, dort mit Partnern zusammenzuarbeiten“, überlegt Diehl. In Berlin würde sich etwa eine Integration von Starbucks Coffee Shops in die Kaufhaus-Filialen anbieten. Eine Schließung von Filialen sei jedoch nicht geplant. Details zur Umstrukturierung will der Konzern Mitte November bekannt geben.Susanne Herr

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