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Wirtschaft: Bertelsmann erhält 500 Millionen Dollar zur Schuldentilgung Medienkonzern platziert Schuldverschreibung in den USA

Berlin (mot). Der Medienkonzern Bertelsmann hat sich mit der erfolgreichen Platzierung einer Schuldverschreibung frisches Kapital zur Schuldentilgung besorgt.

Berlin (mot). Der Medienkonzern Bertelsmann hat sich mit der erfolgreichen Platzierung einer Schuldverschreibung frisches Kapital zur Schuldentilgung besorgt. Wie Bertelsmann am Dienstag mitteilte, wurde wie angekündigt eine Schuldverschreibung von 500 Millionen Dollar bei ausgewählten USInvestoren platziert. Die Emission sei mehr als dreifach überzeichnet gewesen und deshalb von ursprünglich 300 auf 500 Millionen Dollar aufgestockt worden. Damit habe es sich um die größte Privatplatzierung eines deutschen Unternehmens in den USA gehandelt, erklärte Bertelsmann. Die Mittel sollen zur Rückführung von Bankkrediten verwendet werden.

Insgesamt 17 US-Versicherungsunternehmen und Pensionsfonds zeichneten nach Bertelsmann-Angaben das Papier. Begleitet wurde die Privatplatzierung von ABN Amro und der Royal Bank of Scotland. „Die Emission unterstreicht die Kapitalmarktausrichtung von Bertelsmann und unsere Attraktivität für langfristig orientierte Investoren“, sagte Finanzvorstand Siegfried Luther, der die Platzierung im März angekündigt hatte. Bertelsmann ist nicht an der Börse notiert und kann sich deshalb nur über konventionelle Kredite oder Unternehmensanleihen mit frischem Kapital versorgen. Über einen künftigen Gang an die Börse war es im vergangenen Jahr zu einem Streit zwischen Ex-Vorstandschef Thomas Middelhoff und der Familie Mohn gekommen. Gründer und Firmenpatriarch Reinhard Mohn, der über die Bertelsmann-Stiftung die Mehrheit am Medienkonzern kontrolliert, hatte einen künftigen Verkauf seiner Anteile an der Börse abgelehnt. Middelhoff, der einen Börsengang favorisierte, musste deshalb das Unternehmen verlassen.

„Mit der Schuldverschreibung erschließen wir uns einen ausgewählten Kreis von Investoren im US-Kapitalmarkt und stellen unsere Finanzierung auf eine breitere Basis“, sagte Luther. Der Konzern will seine Verschuldung von derzeit 2,7 Milliarden Euro auf unter zwei Milliarden Euro drücken und dazu unter anderem die Fachverlagssparte Bertelsmann-Springer verkaufen.

Die Privatplatzierung sei kein Ersatz für eine geplante siebenjährige Milliarden- Euro-Anleihe, bekräftigte ein Konzernsprecher. Bertelsmann hatte die Emission der Anleihe über eine Milliarde Euro im Juli 2002 wegen der Turbulenzen an den Kapitalmärkten auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Anleihe sei nicht vom Tisch, es gebe aber derzeit keine konkreten Pläne, hieß es.

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