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Wirtschaft: Beschäftigungsgarantie und weniger Geld

Die IG Metall in Kiel gilt den Arbeitgeberverbänden als Musterbeispiel für eine flexible Gewerkschaft. Bei Howaldtswerke Deutsche Werft (HDW) schlossen die Gewerkschafter einen Beschäftigungspakt mit der Geschäftsleitung.

Die IG Metall in Kiel gilt den Arbeitgeberverbänden als Musterbeispiel für eine flexible Gewerkschaft. Bei Howaldtswerke Deutsche Werft (HDW) schlossen die Gewerkschafter einen Beschäftigungspakt mit der Geschäftsleitung. „Die 3200 Arbeitnehmer nehmen Einbußen in Höhe von 27 Millionen Euro hin, um den Handelsschiffbau in der Werft zu retten“, sagt Wolfgang Mädel, IG Metall-Chef in Kiel. Nach einer Dürreperiode stand die Werft im Juli vor einem neuen Auftrag für vier neue Containerschiffe. Doch der Vorstand hatte die Bedingungen aufgestellt, dass die Belegschaft auf zehn Prozent des Gehaltes verzichten soll. „Die Konkurrenz aus Fernost drückt die Preise derart, dass wir dazu gezwungen sind“, erklärt der Konzernsprecher Jürgen Rohweder die Forderung. Den Werftarbeitern gingen die Einschnitte zu weit. Der Auftrag drohte zu platzen. Gewerkschaft und Vorstand setzten sich aber nochmals zusammen. Heraus kam ein ergänzender Tarifvertrag. Der enthielt eine Beschäftigungsgarantie für die kommenden drei Jahre. Das Weihnachtsgeld und das zusätzliche Urlaubsgeld wurden gekürzt. Und für die kommenden zwei Jahre sieht der Vertrag unentgeltliche Mehrarbeit von 276 Stunden vor. „Die werden aber zum großen Teil durch die Überstunden der vergangenen Jahre über Arbeitszeitkonten verrechnet.“ erklärt Mädel. Im Durchschnitt seien dies 150 Stunden. akz

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