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Wirtschaft: Betriebe auf den Euro schlecht vorbereitet

20 Prozent haben Weichen gestellt STUTTGART (AP).Knapp ein Jahr vor der Einführung des Euro klagen Experten über erschreckend geringe Kenntnisse und ungenügende Vorbereitung bei Bürgern und Firmen in Deutschland.

20 Prozent haben Weichen gestellt

STUTTGART (AP).Knapp ein Jahr vor der Einführung des Euro klagen Experten über erschreckend geringe Kenntnisse und ungenügende Vorbereitung bei Bürgern und Firmen in Deutschland.Erst 20 Prozent der Firmen hätten die nötigen Umstellungen in Angriff genommen, sagte Unternehmensberater Albert Preis auf einer Euro-Tagung in Stuttgart in dieser Woche.Von den Medien erfahren die Bürger derzeit dreimal so viel über die neue Währung wie noch vor einem Jahr.Allerdings ist die Zahl der positiven Berichte laut der Fachpublikation "Phylax" von 64 auf 55 Prozent zurückgegangen.Ein weiteres Problem: Die Berichte käuen die Debatte um die Stabilitätskriterien und den Politikerdisput darüber wieder.Die Aufklärung über die konkreten Folgen des neuen Geldes komme viel zu kurz, ist in den "Euro Medien Trends Wirtschaftspresse" zu lesen.Für den früheren Bonner Wirtschaftsminister Helmut Haussmann ist daseine "Kommunikationskatastrophe".Die 3,0-Debatte habe die öffentliche Meinung in die völlig falsche Richtung geführt."Es gibt tausend Chancen, den Euro zu begründen - aktuell die Finanzturbulenzen in Asien.Aber sie werden nicht genutzt", klagte er auf der Euro-Tagung.Verantwortlich macht Haussmann neben Medien und Politik auch die mittelständischen Unternehmensverbände, die ihre Mitglieder nicht früh genug auf die nötige Vorbereitung aufmerksam gemacht hätten.Die Verbraucherschutzorganisationen zeigten nicht die Vorteile für die Konsumenten auf, sondern ergingen sich in Nebenaspekten wie der doppelten Preisauszeichung.Irreführung der Bürger beklagt auch Preis von der Dresdner Management Consult (DMC), einer Tochter der Dresdner Bank."Die hohen Kosten des Handels bei einer doppelten Preisauszeichung trägt doch letztlich der Kunde." Noch ist in dieser Frage aber nichts entschieden.Das Europa-Parlament empfiehlt nur, daß die Läden freiwillig in einer Übergangszeit Preisetiketten in alter und neuer Währung auf die Ware kleben sollten.

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