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Wirtschaft: Betriebsrenten: Volkswagen will Pensionsfonds einrichten

Der Volkswagen-Konzern wird für die zusätzliche Altersversorgung seiner über 100 000 Beschäftigten in den deutschen Werken nach Angaben des Betriebsrats im nächsten Jahr einen Pensionsfonds einrichten. Konzernbetriebsratschef Klaus Volkert stellte das Modell am Donnerstag in Wolfsburg vor, dem zufolge Volkswagen ab 2001 jährlich ein Prozent der Lohnsumme in einen Fonds einzahlt.

Der Volkswagen-Konzern wird für die zusätzliche Altersversorgung seiner über 100 000 Beschäftigten in den deutschen Werken nach Angaben des Betriebsrats im nächsten Jahr einen Pensionsfonds einrichten. Konzernbetriebsratschef Klaus Volkert stellte das Modell am Donnerstag in Wolfsburg vor, dem zufolge Volkswagen ab 2001 jährlich ein Prozent der Lohnsumme in einen Fonds einzahlt. Das Geld soll je zur Hälfte in Aktien und in fest verzinsliche Wertpapiere angelegt werden. Dadurch solle der jährliche Rückstellungsbedarf für die betriebliche Altersversorgung von derzeit 1,5 bis zwei Milliarden Mark langfristig deutlich sinken.

Der Pensionsfonds orientiere sich an Beispielen in den USA und Großbritannien, weise dazu aber einige wesentliche Unterschiede auf, sagte Volkert weiter. Als Vorteile des VW-Modells hob er hervor, dass es nicht nur der Absicherung im Alter diene, sondern darüber hinaus auch einen eigenständigen Anspruch auf Erwerbsfähigkeits- und Hinterbliebenenrente enthalte. Alle durch den Fonds erwirtschafteten Überschüsse kämen künftigen VW-Rentnern zu.

Volkert forderte die Bundesregierung auf, das Modell im Rahmen der Rentenreform anzuerkennen. So solle die freiwillige Umwandlung von Entgeltbestandteilen im Rahmen des Pensionsfonds ermöglicht werden.

Volkswagen hat sich den Betriebsratsangaben zufolge bereits grundsätzlich mit der Arbeitnehmervertretung auf die Einrichtung des Pensionsfonds verständigt. Zur Begründung sagte Volkert, die Kosten der derzeitigen betrieblichen Altersversorgung würden das Unternehmen immer stärker belasteten. So sei schon jetzt absehbar, dass die Zahl der VW-Rentner von heute 70 000 innerhalb der nächsten 30 Jahre auf 100 000 steigen werde. Der Rückstellungsbedarf von derzeit 17 Milliarden Mark werde sich dadurch auf 32 Milliarden fast verdoppeln.

Die Gelder des Pensionsfonds sollen von einem Verein, dem VW-Pension Trust e.V., verwaltet werden. Der Fonds werde bis April nächsten Jahres eingeführt und den Versorgungsaufwand langfristig verringern, sagte Volkert. Aus der bisherigen Betriebsrente erhält ein VW-Beschäftigter nach 35 Jahren Betriebszugehörigkeit zwischen 600 und 800 Mark zusätzlich zu seiner Rente.

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