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Wirtschaft: Betrogene Kleinanleger machen mobil

1000 Gläubiger der Hanseatische AG versammeln sich in Hamburg / Polizei in Bereitschaft HAMBURG (AP). Mehr als tausend Sparer und Kleinanleger, besonders aus Ostdeutschland, sind am Mittwoch im Hamburger Congress Centrum zu einer der größten Gläubigerversammlungen der deutschen Konkursgeschichte zusammengekommen.

1000 Gläubiger der Hanseatische AG versammeln sich in Hamburg / Polizei in Bereitschaft

HAMBURG (AP). Mehr als tausend Sparer und Kleinanleger, besonders aus Ostdeutschland, sind am Mittwoch im Hamburger Congress Centrum zu einer der größten Gläubigerversammlungen der deutschen Konkursgeschichte zusammengekommen.Das Amtsgericht hatte vorsichtshalber sogar Polizei auf Abruf bereitgestellt, damit einer der größten Fälle von Anlagebetrug der vergangenen Jahre nicht in gewalttätige Auseinandersetzungen umschlug.Nach Angaben des Hanseatischen Oberlandesgerichts geht es um das Konkursverfahren der Hanseatischen Aktiengesellschaft Elektrizitätswerk- und Umwelttechnik (HAG).Die Gesellschaft hatte im Juli die Eröffnung des Konkurverfahrens beantragt.Die Staatsanwaltschaft leitete schnell umfangreiche Ermittlungen ein.Von der HAG waren weit über 30 000 Kleinanleger dazu gebracht worden, ihr Geld für Investitionen in "saubere Energiewerke" anzulegen.Tatsächlich dürfte es sich nach Meinung von Anwälten einiger der Betroffenen aber um ein auf unlautere Geschäfte angelegtes undurchsichtiges Firmengeflecht eines vermutlich in der Schweiz lebenden Geschäftsmannes handeln.Unabhängig von dem zivilrechtlichen Konkursverfahren ermittelt die Staatsanwaltschaft in Hamburg gegen den Verantwortlichen der HAG wegen des Verdachts des betrügerischen Bankrotts.Geschäftszweck der HAG war es, vor allem in Ostdeutschland kleine Kraft- und Heizkraftwerke und in Norddeutschland Windanlagen zu errichten.Dafür war von den privaten Kleinanlegern gegen das Versprechen hoher Gewinne das Geld eingefordert worden.Zusammengenommen soll sich die eingetriebene Summe auf über 400 Mill.DM belaufen.Davon war aber nur ein Teil tatsächlich verbaut worden ­ in Anlagen, für die sich keine Abnehmer finden ließen.Der Wert der Anlagen ist völlig ungeklärt.Der größte Teil des restlichen Geldes gilt als verschwunden.Wie es in der Mitteilung des Hanseatischen Oberlandesgerichts weiter heißt, hatte das Bundesamt für das Kreditwesen im Mai die Rückzahlung der Gelder verfügt.Dieser Auflage konnte jedoch mangels Liquidität nicht entsprochen werden.

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