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Wirtschaft: Bewag: Senat wendet sich von Southern Energy ab

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen (CDU) hat den Weg zur Übernahme der Aktienmehrheit am Berliner Stromversorger Bewag durch die Hamburger Electricitätswerke (HEW) am Freitag frei gemacht. Nachdem ein von Diepgen moderiertes Vermittlungsgespräch der Vorstände von HEW, deren schwedischem Mehrheitseigentümer Vattenfall und dem Bewag-Eigentümer Southern Energy am Freitagmorgen ergebnislos abgebrochen wurden, kündigte Diepgen an, dass der Senat seinen Widerstand gegen die Übernahme der Bewag durch die HEW in der kommenden Woche aufgeben werde.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen (CDU) hat den Weg zur Übernahme der Aktienmehrheit am Berliner Stromversorger Bewag durch die Hamburger Electricitätswerke (HEW) am Freitag frei gemacht. Nachdem ein von Diepgen moderiertes Vermittlungsgespräch der Vorstände von HEW, deren schwedischem Mehrheitseigentümer Vattenfall und dem Bewag-Eigentümer Southern Energy am Freitagmorgen ergebnislos abgebrochen wurden, kündigte Diepgen an, dass der Senat seinen Widerstand gegen die Übernahme der Bewag durch die HEW in der kommenden Woche aufgeben werde.

Diepgen sagte, er "bedauere" es, dass der amerikanische Investor Southern Energy auf die Vorschläge der HEW zur weiteren Führung der Bewag und zu einem gemeinsamen Angebot für die ostdeutschen Unternehmen Veag und Laubag nicht eingeht. Damit werde der Bewag voraussichtlich die Chance genommen, Teil der so genannten vierten Kraft im deutschen Strommarkt (neben Eon, RWE und EnBW) zu werden. Auf den Berliner Versorger und die Arbeitsplätze bei der Bewag, die dann allein im Markt stünde, kämen "massive Nachteile" zu. "Die Interessen Berlins", sagte Diepgen, "sind nicht unbedingt die Interessen von Southern".

Nach der Senatssitzung am kommenden Dienstag will Diepgen die Einstweilige Verfügung gegen Eon den Verkauf der Bewag-Anteilsmehrheit an HEW betreffend zurückziehen, wenn Eon und HEW/Vattenfalll dem Senat bis dahin schriftlich garantierten, Southern Energy im Falle des Zuschlags an der künftigen Holding um die Veag eine Sperrminorität von mindestens 25 Prozent plus eine Aktie einzuräumen, die Arbeitsplatzzusagen der Bewag-Alteigentümer in Berlin zu erfüllen oder, wo dies nicht möglich sei, einen finanziellen Ausgleich zu leisten.

Der amerikanische Bewag-Eigentümer Southern (26 Prozent) nahm die Entscheidung des Berliner Senats "mit Gelassenheit" auf, wie ein Southern-Sprecher dem Tagesspiegel sagte. Man halte weiterhin daran fest, "so viel wie möglich" Aktien der Bewag zu erwerben und die unternehmerische Führung der Bewag mit HEW "partnerschaftlich" zu gestalten.

Es sei "definitiv ausgeschlossen", dass Southern einer Mehrheitsübernahme der HEW an der Bewag zustimme. Man werde "das Recht, die Eon-Aktien der Bewag zu übernehmen" einklagen, sagte der Sprecher. Nach mehreren ergebnislosen Versuchen hatten die Vorstandsvorsitzenden von HEW, Manfred Timm und von Vattenfall, Lars Joseffson, sowie von Seiten des US-Konzerns Southern Energy der Europa-Chef Barney Rush und Deutschland-Chef Jason Harlan am Freitag noch einmal versucht, sich zumindest so weit entgegen zu kommen, dass Bewag und HEW ein gemeinsames Gebot für die ostdeutsche Stromwirtschaft (Veag, Laubag) bis zum 15. November abgeben können.

Sowohl der Southern-Sprecher als auch Diepgen hielten es nach dem Gespräch für beinahe ausgeschlossen, dass dieses Vorhaben noch zustande kommen wird. Der Grund: HEW erhebt genauso wie Southern den Anspruch, nicht nur bei der Bewag sondern auch bei der Veag die Aktienmehrheit und damit die unternehmerische Führung zu übernehmen.

asi

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