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Wirtschaft: Bezahlen im Vorbeigehen Telekom und Mastercard starten Handy-Geldbörse

Berlin - Die Zukunft des mobilen Bezahlens beginnt bei der Deutschen Telekom mit einer Krücke. Im Lauf des Jahres bringt der Bonner Konzern einen Aufkleber für Handys heraus, mit dem Verbraucher an dafür vorbereiteten Kassen kontaktlos – sozusagen im Vorbeigehen – ihre Rechnung begleichen können.

Berlin - Die Zukunft des mobilen Bezahlens beginnt bei der Deutschen Telekom mit einer Krücke. Im Lauf des Jahres bringt der Bonner Konzern einen Aufkleber für Handys heraus, mit dem Verbraucher an dafür vorbereiteten Kassen kontaktlos – sozusagen im Vorbeigehen – ihre Rechnung begleichen können. Im Aufkleber versteckt sich ein Chip, der Kontodaten verschlüsselt über kurze Entfernungen überträgt. Erst 2013 sollen Lösungen folgen, die direkt ins Telefon eingebaut sind, wie die Telekom mit ihrem Partner Mastercard in Berlin mitteilte.

Mit dem hauseigenen Mobile Wallet, also der Handy-Geldbörse, will die Telekom ein großer Anbieter in einem bislang zersplitterten Markt werden. Fachleute zählen mehrere Dutzend mobile Bezahlsysteme in Europa. „Wir rechnen mit drei bis vier Systemen, die sich am Ende durchsetzen“, sagte Thomas Kiessling, bei der Telekom zuständig für neue Produkte. „Eines davon wollen wir liefern.“ Verdienen will das Unternehmen nicht in erster Linie an den Endkunden. Vielmehr sollen Händler, die sich dem System anschließen, zahlen: etwa für Gutschein- Dienste, die sich damit realisieren lassen, und nicht zuletzt für die Kassenterminals, die die Telekom in die Läden stellt.

Das IT-Marktforschungsunternehmen Gartner schätzt zwar, dass der Wert mobiler Zahlungen weltweit von derzeit etwa 170 Milliarden auf knapp 620 Milliarden Dollar im Jahr 2016 steigen wird. Der Anteil des kontaktlosen Bezahlens mittels Nahfunkübertragung (NFC), wie es die Telekom anschieben will, werde bis dahin aber gering bleiben. SMS und Internet würden die Hauptwege für das mobile Bezahlen bleiben. So lange will die Telekom nicht warten, zumal Konkurrent E-Plus ein ähnliches Projekt angekündigt hat. Simon Frost

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