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© dpa

Bezüge: Top-Manager finden ihre Gehälter angemessen

Über die Honorare von führenden Managern schütteln Normalverdiener den Kopf. Jetzt meldeten sich einige der Top-Verdiener zu Wort. Telekom-Chef René Obermann hält sein Jahreseinkommen für angemessen.

In der Diskussion um zu hohe Manager-Gehälter haben mehrere Vorstandsvorsitzende deutscher Top-Unternehmen die Höhe ihrer Bezüge verteidigt. Eine 90-Stunden-Woche und die Verantwortung für Mitarbeiter und Aktionäre rechtfertige die Höhe des Einkommens, sagte Telekom-Chef René Obermann der "Bild am Sonntag". Auch die Vorstandsvorsitzenden von Bahn, Siemens und Continental halten dem Bericht zufolg ihre Gehälter für angemessen. Unterstützung bekommen sie von Politik und Verbänden. Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff sagte: "Top-Manager, die gute Arbeit leisten, sollen angemessen viel verdienen."

"Mein Gehalt ist angemessen, weil ich mich im Vergleich zu anderen Dax-Unternehmen und im internationalen Wettbewerb nicht in der Spitzengruppe befinde", sagte Siemens-Chef Peter Löscher dem Blatt. "Hier ist Augenmaß angesagt, und das haben wir auch so gestaltet." Löscher verdient laut "Bild am Sonntag" in diesem Jahr mindestens 4,4 Millionen Euro.

Wulff: "Keine Pauschalkritik an Managern"

Bahn-Chef Hartmut Mehdorn (3,2 Millionen Euro 2006) erklärte: "Drei Viertel meines Gehaltes sind vom Erfolg abhängig. Als die DB noch kein Geld verdient hat, waren die Bezüge des Vorstands auch deutlich geringer. Jetzt brummt das Geschäft der DB AG." Continental-Chef Manfred Wennemer, der 4,1 Millionen Euro im vergangenen Jahr verdiente, sagte: "Ich bekomme mein Gehalt zu Recht, weil es nur zum kleineren Teil fix und die Vergütung insgesamt extrem an die Leistung gekoppelt ist. Unsere Aktie muss zum Beispiel 15 Prozent besser als der DAX abschneiden, bevor wir als Vorstände bei den variablen Gehaltsanteilen überhaupt profitieren können. Hier zählt die Leistung: Ohne messbaren Mehrwert gibt es keinen Bonus."

Unterstützung kommt aus der Politik und von Verbänden. So lehnte es Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff ab, die Manager pauschal zu kritisieren: "Ich halte eine Neiddebatte für falsch. Wir dürfen unsere Besten nicht vertreiben. Wenn wir mehr Reiche als Steuerzahler in Deutschland hätten, die heute in Monaco oder der Schweiz leben, wäre das gut für uns alle." Randolf Rodenstock, Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, sagte: "Warum applaudiert man Spitzensportlern und Medienstars mit hohen Millionenverdiensten, während man Managern in ähnlichen Einkommensklassen mit Skepsis begegnet?" Exzellente Manager seien weltweit gefragt und hätten deshalb ihren Preis. (dm/AFP)

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