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Bilanz: Gesundheitswirtschaft wächst in Berlin und Brandenburg

Die Gesundheitswirtschaft in Berlin und Brandenburg wächst kräftig. Im Jahr 2009 hat die Branche eine Bruttowertschöpfung von 13,8 Milliarden Euro erwirtschaftet, erklärt Senator Harald Wolf.

Berlin - Eigentlich hatte die Presse auf eine Bilanz gehofft. Der Berliner Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke), der am Mittwoch zur Veranstaltung „Drei Jahre Masterplan Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg“ geladen hatte, blieb diese aber schuldig. Nach drei Jahren sei eine Evaluation des Projektes zu früh, sagte der Sprecher des Clusters Gesundheitswirtschaft, Günter Stock.

2007 hatten Berlin und Brandenburg einen „Masterplan“ für die Gesundheitsregion erstellt und einen Cluster ausgerufen, um diesen traditionell starken Wirtschaftszweig in der Hauptstadtregion weiterzuentwickeln. Cluster – das englische Wort für Anhäufung – soll ein Netz aus Unternehmen der Gesundheitswirtschaft, aus Verbänden, der Wissenschaft und der Politik darstellen.

„Die Politik kann nur fördern und für klare Strukturen sorgen“, sagte Wolf am Mittwoch. So seien in Berlin im vergangenen Jahr 18 Millionen Euro Fördergelder in die Gesundheitswirtschaft geflossen.

Ein paar Zahlen gab es dann doch noch: Trotz Finanz- und Wirtschaftskrise hätten die über 353 000 Erwerbstätigen in der Gesundheitsbranche in Berlin-Brandenburg im Jahr 2009 eine Bruttowertschöpfung von 13,8 Milliarden Euro erwirtschaftet, sagte Stock. Von 1996 bis 2009 sei die Bruttowertschöpfung der Branche in der Region mit 29,5 Prozent überdurchschnittlich gestiegen, erklärte Senator Wolf. Damit sei die Gesundheitswirtschaft fast dreimal so stark gewachsen wie die gesamte Wirtschaft der Hauptstadtregion im selben Zeitraum, die um 11,1 Prozent zulegte. In Brandenburg, so erklärte Gesundheitsministerin Anita Tack (Linke), seien 110 000 Menschen in der Branche beschäftigt, der Sektor mache 5,1 Milliarden Euro Umsatz. Inwiefern der Cluster zu diesen Zahlen beigetragen hat, blieb aber offen.

Einige Erfolge nannte Wolf auf Nachfrage: „Es ist die Umsetzung wichtiger Projekte gelungen, zum Beispiel das Zentrum für molekulare Diagnostik und Bioanalytik in Berlin oder Vertragsabschlüsse im arabischen Raum“, sagte er. Er ziehe eine „positive Bilanz“. Bald werde es eine Evaluierung geben, sagte Wolf. Ein Schwerpunkt solle dann in der Kooperation auch auf den Fachkräftemangel gelegt werden, der der Region drohe. Es sei auch die Aufgabe der Landesregierungen, hier gegenzusteuern, ergänzte Ministerin Tack.

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