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Bilanzaffäre: US-Börsenaufsicht erhebt Anklage gegen Delphi-Manager

Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC hat Anklage gegen sieben frühere Manager des Autozulieferers Delphi wegen mutmaßlichen Betrugs erhoben. Die Affäre um die gefälschten Bilanzen erhöht den Druck auf das bankrotte Unternehmen zusätzlich.

New York - Zu den Beschuldigten gehören der frühere Unternehmenschef J.T. Battenberg sowie der ehemalige Finanzdirektor Alan Dawes, wie die Behörde mitteilte. Mit Dawes und anderen in die Affäre verwickelten Beschuldigten außerhalb von Delphi traf SEC allerdings bereits eine Einigung, wonach sie insgesamt 1,4 Millionen Dollar (1,1 Millionen Euro) an Entschädigungen und Strafzahlungen zahlen sollen. Diese Vereinbarung muss noch von den Gerichten abgesegnet werden.

Die SEC hatte herausgefunden, dass der größte Autoteilehersteller der USA durch eine Serie von Bilanztricks seine Geschäftsergebnisse geschönt hatte. So wurde im Jahr 2000 der ausgewiesene Nettogewinn künstlich um rund 200 Millionen Dollar aufgebläht. Delphi wurde durch die Ermittlungen dazu gezwungen, im vergangenen Jahr seine Bilanzen im Nachhinein zu korrigieren.

Delphi entstand 1999 durch Abspaltung von dem weltgrößten Automobilhersteller General Motors als eigenständiges Unternehmen und ist bis heute der größte Zulieferer von GM. Im Oktober vergangenen Jahres meldete die Firma dann Insolvenz an. Unter dem Dach von Kapitel elf des US-Konkursrechts, das Unternehmen vor einem gerichtlichen Eintreiben von Schulden vorläufig schützt, arbeitet Delphi seither an seiner Sanierung. Laut einem im März veröffentlichten Plan will das Unternehmen ein Viertel seiner Belegschaft abbauen, die Tarifverträge aufkündigen und Pensionsvereinbarungen einfrieren. Bis 2008 sollten 8500 der derzeit 34.000 Stellen gestrichen werden. (tso/AFP)

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