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Wirtschaft: Billigtickets für Feiertags-Trips sind knapp

Niedrigpreis-Kontingente sind bei den meisten Fluggesellschaften schon ausgebucht / Starke Nachfrage um Weihnachten

Wer innerhalb Deutschlands an Weihnachten per Billigflieger Verwandte oder Freunde besuchen will, muss sich beeilen – und zum Teil schon jetzt etwas tiefer in die Tasche greifen: Die ganz preiswerten Tickets um die 20 Euro pro Strecke sind über die Feiertage oft schon weg. Und innerdeutsche „Weihnachts-Angebote“ sind eher unwahrscheinlich: Denn bei den Billig-Airlines richten sich die Preise nach Angebot und Nachfrage: „Wir senken die Preise, wenn unsere Maschinen leer sind, aber das ist über die Feiertage ja wohl nicht der Fall“, heißt es bei Air Berlin.

Die Airlines werben zwar mit extrem günstigen Flügen, gerade an Weihnachten und Silvester müssen Kunden aber mit höheren Preisen rechnen. Oft umfassen die Niedrigpreis-Tickets – wie bei der Deutschen BA – nämlich nur zehn Prozent der Plätze.

Doch bei der Deutschen BA sind die Flieger zum Jahresende schon jetzt gut gebucht: Besonders stark gefragt sind die Tage direkt vor und nach Silvester und den Weihnachtsfeiertagen: „Das geht los am 21. Dezember, vor Silvester ab dem 29. Dezember und dann bis zum 2. Januar“, sagt Sprecherin Antje Urban. Germanwings verzeichnet einen regelrechten Run: „Unsere Strecke von Berlin nach Köln/Bonn wird sehr stark nachgefragt“, sagt ein Sprecher der Fluglinie.

Auf weniger frequentierten Strecken wie von Berlin nach Stuttgart gibt es zwar noch Plätze: Da kostet ein Hinflug am 21. Dezember aber schon 104,93 Euro, der Rückflug am 2. Januar 70,78 Euro inklusive Steuern und Gebühren (Deutsche BA). Wer am 26. zurückfliegt, zahlt 80,87 Euro. Diese Preise gelten nur für Bucher, die sich durchs Internet zum Ticket klicken. Wer die Hotline in Anspruch nimmt, zahlt zehn Euro zusätzlich pro Buchung, im Reisebüro sind fünf Euro fällig. Die Karten werden meist als „E-Tickets“ ausgestellt, das heißt, der Kunde bekommt eine Code-Nummer und checkt mit dem Personalausweis am Flughafen ein.

Bei Air Berlin entfallen die Gebühren für Callcenter- und Reisebürobuchung. Auch Kreditkartenzahlung ist nicht teurer. Welche Gebühren jedoch die Reisebüros erheben, darauf hat die Airline keinen Einfluss. Air-Berlin-Tickets werden fast ausschließlich per Post verschickt – ohne Versandkosten. Auch hier sind die billigsten Tickets ab 59 Euro praktisch schon weg. So ist ein Flug von Berlin nach Nürnberg am 21. Dezember nicht mehr zu haben, am 23. Dezember kostet er 79 Euro, der Rückflug am 26. Dezember ist für 99 Euro im Angebot.

Hapag-Lloyd Express fliegt von Berlin innerdeutsch nur den Flughafen Köln/Bonn an: Wer dort seine Familie besuchen will, kann das am 20. Dezember noch für 54,99 Euro, am 21. Dezember werden 64,99 Euro für den Hinflug fällig. Wer erst am 1. Januar verkatert den Rückflug antritt, kann mit etwas Glück noch einen Platz für 19,99 Euro oder 24,99 Euro ergattern, inklusive Steuern und Gebühren. Wer im Reisebüro bucht, zahlt 7,50 Euro extra. Mit Germanwings geht es von Berlin nach Köln/Bonn für 69 Euro hin und für weitere 69 Euro zurück (Flugtage hin 23., zurück 26. Dezember), jeweils nur bei Online-Buchung. Ticketkauf per Hotline kostet fünf Euro extra, Kreditkartenzahlung drei Euro. Die billigsten Angebote von Germanwings für 19 oder 29 Euro (immerhin 20 Prozent der Plätze) sind über Weihnachten und Silvester für die deutschen Flüge nahezu vergriffen. Und das, obwohl Germanwings am 18., 19. und 20. Dezember sogar zusätzliche Flieger anbietet.

Ausgerechnet bei der Lufthansa gibt es – ohne Billigimage – noch günstige Plätze: Innerdeutsche Flüge sind ab 88 Euro hin und zurück zu haben (Internetbuchung, sonst 10 Euro mehr). Buchbar sind Berlin – München (23. Dezember hin, 26. zurück) oder Berlin – Frankfurt (21. Dezember hin, 26. zurück). Bei einigen Flügen muss ein Wochenende dazwischenliegen.

Nicole Heissmann

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