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Wirtschaft: BMW bremst – Opel beschleunigt

Modellwechsel schwächt bayerischen Autokonzern / GM-Tochter verkauft so viel wie vor sechs Jahren

München/Zürich - Die Modellwechsel bei wichtigen Baureihen haben den Absatz von BMW im März geschwächt. Der Autoverkauf sei im Vergleich zum Vormonat um 1,9 Prozent auf 141 568 Fahrzeuge gesunken, teilte der Hersteller am Dienstag in München mit. Auf dem deutschen Markt hatte BMW zudem mit der Mehrwertsteuererhöhung zu kämpfen. Im März wie auch im ganzen ersten Quartal sank der Absatz auf dem Heimatmarkt um mehr als 16 Prozent.

Deutlich besser schnitt Opel ab: Der Autohersteller hat im ersten Quartal in Europa so viele Autos verkauft wie seit sechs Jahren nicht mehr. Insgesamt setzte Opel mit der englischen Schwestermarke Vauxhall 428 787 Fahrzeuge ab und erzielte damit das beste Ergebnis seit 2001, wie der Mutterkonzern General Motors (GM) am Dienstag in Zürich berichtete. Im Vergleich zum Vorjahr betrug das Plus 1,7 Prozent.

Der Marktanteil sei stabil bei 7,6 Prozent geblieben. Dabei habe der gute Absatz in Russland und Großbritannien die schwache Nachfrage in Deutschland ausgeglichen. Neue Modelle wie der Kleinwagen Corsa, dessen Verkauf binnen Jahresfrist um die Hälfte gewachsen sei, sowie der Kompaktwagen Astra gehörten zu den bestverkauften Modellen in Europa, berichtete GM. Der Meriva sei der Spitzenreiter im Mini-Van-Segment. Damit dreht sich der rückläufige Verkaufstrend um: Im vergangenen Jahr war der Absatz von Opel/Vauxhall um 2,3 Prozent auf 1,56 Millionen Autos gesunken. Grund dafür war, dass der Autobauer auf wenig profitable Flottengeschäfte und allzu hohe Rabatte verzichtet hatte. Damit war Opel 2006 erstmals seit sieben Jahren wieder in die schwarzen Zahlen gefahren.

Beim Wettbewerber BMW trug die Kernmarke im März mit 12 077 Fahrzeugen zum Gesamtabsatz bei. Der Verkauf bei der Marke Mini sank um 1,5 Prozent auf 21 441 Fahrzeuge. Einen Aufschwung erlebte dagegen das Motorradgeschäft, wo die Münchner 12 466 Maschinen verkauften – ein Plus von 28,2 Prozent. Auch den lange Zeit schleppenden Absatz der Luxusmarke Rolls Royce konnte der Autobauer ankurbeln: Er stieg im März um 6,4 Prozent auf 50 Fahrzeuge.

BMW setzt in diesem Jahr seine Modelloffensive fort: Auf dem Autosalon in Genf hatte BMW im März den neuen 1er mit dreitüriger Karosserievariante sowie die neue 5er Limousine und den überarbeiteten 5er Touring vorgestellt. In Deutschland sollen die neuen Modelle erstmals auf der am Samstag beginnenden Messe Auto Mobil International (AMI) in Leipzig präsentiert werden. Darüber hinaus stellt BMW in Leipzig erstmals den neuen X5, das neue 3er Cabrio und die limitierte Sportvariante des 1er vor. Vervollständigt wird die Reihe der Premieren vom BMW Hydrogen 7, der laut Konzern weltweit ersten mit Wasserstoff betriebenen Luxuslimousine für den Alltagsverkehr mit einem Verbrauch von fünf Gramm Kohlenstoff pro Kilometer. Die neuen Modelle sollen den Absatz bei der Kernmarke im Jahresverlauf deutlich beflügeln.

Bei der Marke Mini ist seit März ebenfalls ein neues Modell auf dem Markt. Noch in diesem Jahr will BMW die Kultmarke um eine ‚Clubman’ genannte Kombi-Version erweitern. Die Ziele für das laufende Jahr bekräftigte das Unternehmen. Der Absatz solle im höheren einstelligen Prozentbereich steigern, sagte Vertriebschef Michael Ganal. nic/dpa

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