zum Hauptinhalt

Wirtschaft: BMW rechnet auch 2002 mit Rekordgeschäft

Die Bayerische Motoren Werke AG (BMW), München, erwartet nach dem mit Abstand besten Geschäftsjahr ihrer Unternehmensgeschichte auch 2002 neue Rekorde. "Wir sind zuversichtlich, dass wir bei Absatz, Umsatz und Ertrag weitere Verbesserungen sehen werden," sagte der BMW-Finanzchef und künftige Konzernchef Helmut Panke bei der Bilanzvorlage am Dienstag in München.

Die Bayerische Motoren Werke AG (BMW), München, erwartet nach dem mit Abstand besten Geschäftsjahr ihrer Unternehmensgeschichte auch 2002 neue Rekorde. "Wir sind zuversichtlich, dass wir bei Absatz, Umsatz und Ertrag weitere Verbesserungen sehen werden," sagte der BMW-Finanzchef und künftige Konzernchef Helmut Panke bei der Bilanzvorlage am Dienstag in München. So wollen die Bayern in diesem Jahr mehr als eine Million Autos absetzen. Wird das Wachstum von 18 Prozent in den ersten beiden Monaten gehalten, könnte es 2002 sogar zu einem Absatz von 1,1 (Vorjahr 0,9) Millionen Autos kommen. Die Börse reagierte freundlich auf die Nachricht: die BMW-Aktie gewann 1,57 Prozent auf 46,72 Euro.

"BMW ist stärker als je zuvor", sagte der scheidende Konzernchef Joachim Milberg zu seiner persönlichen Bilanz nach drei Jahren an der Unternehmensspitze. Zur Hauptversammlung Mitte Mai übergibt er das Steuer an Panke, dem Stefan Krause, der aus dem Konzern stammt, als Finanzchef nachfolgt.

Unter Milbergs Führung hat BMW nicht nur das verlustreiche Kapitel Rover ohne Imageschaden bewältigt, sondern auch rasch zu einer neuen Konzentration auf das automobile Premiumsegment gefunden. Diese beiden Punkte machten der neue und der scheidende BMW-Chef für den Erfolg des vergangenen Jahres verantwortlich. Dabei war das Vorsteuer-Ergebnis um fast 60 Prozent auf den neuen Rekordwert von gut 3,2 Milliarden Euro gestiegen.

Zum größten Teil geht der Ertragssprung von insgesamt 1,2 Millionen Euro auf die im Jahr 2000 erfolgte Loslösung von der britischen Tochter Rover zurück, die damals das Ergebnis noch mit 755 Millionen Euro belastet hatte.

Insgesamt stieg der Jahresüberschuss 2001 um gut 54 Prozent auf 1,87 Milliarden Euro. BMW ist damit der weltweit profitabelste Autobauer hinter dem Sportwagenhersteller Porsche. Der Umsatz legte dabei bereinigt um Rover um 14 Prozent auf die neue Rekordmarke von 38,5 Milliarden Euro zu, der Absatz um gut ein Zehntel auf über 900 000 BMW und Mini.

"Wir haben auf Stärke und nicht auf Größe gesetzt," wertete Milberg das Abschneiden im Vorjahr. Mit der neuen Premiummarken- Strategie sei zudem wirtschaftlich und technisch die Basis für eine unabhängige Zukunft von BMW gelegt. Mit diesem Konzept wollen sich die Bayern auch weiterhin gegen eine zuletzt schwache Branchenkonjunktur behaupten. Mit entscheidend dafür dürfte der Markterfolg des Flaggschiffs 7er-Reihe sein. Dieses Topmodell hat BMW Ende 2001 komplett erneuert auf den Markt gebracht und dabei nicht nur Lob geerntet. Bis Ende Februar sind 9000 Exemplare des 7er verkauft worden, zehn Prozent mehr als das Vorgängermodell im gleichen Zeitraum, hielt BMW der Kritik entgegen. Ziel sei es, das neue Topmodell dieses Jahr mindestens 50 000 mal abzusetzen, sagte Milberg. Der im Vorjahr neu eingeführte Kleinwagen Mini am unteren Ende der Produktpalette soll 2002 mindestens doppelt so viele Käufer finden.

Weder der Mini, für den mittelfristig neue Varianten geplant sind, noch der für 2005 geplante kleine 1er-BMW sollen aber die Umsatzrendite verwässern. Im Vorjahr war diese Quote von 5,4 auf 8,4 Prozent gestiegen. Wo sie Ende 2002 liegt, wollte Panke nicht abschätzen. Einblick gab er dagegen in die regionale Expansionsrichtung der Bayern. "Wir brauchen ein viertes Standbein nach Deutschland, Westeuropa und den USA in Asien", sagte der künftige BMW-Chef. So habe man eine Produktionsstätte in China beantragt, wo BMW "so bald wie möglich" die 3er- und 5er-Reihe bauen will. Aber auch anderswo im Wachstumsmarkt Asien soll die Produktion ausgebaut werden. Ziel sei es, den asiatischen BMW-Umsatzanteil von heute einem Zehntel auf "eines Tages" ein Viertel zu steigern.

Hier zu Lande hat BMW im Vorjahr 246 000 Autos verkauft und den Marktanteil von 7,0 auf 7,1 Prozent erhöht. Zweitgrößter Markt der Bayern sind die USA, wo im Vorjahr 213 000 Autos und damit gut zwölf Prozent mehr BMW verkauft wurden.

Vom guten Absatz profitiert auch die Belegschaft, die 2001 um global 5000 Stellen auf gut 97 000 Mitarbeiter ausgeweitet wurde. Mit 4000 neuen Stellen hat BMW in Deutschland 2001 mehr Arbeitsplätze geschaffen als jedes andere Unternehmen. "Wir werden weiter auf dem Gas stehen," versprach Panke mit Blick auf die laufende Produktoffensive. Immerhin sei BMW der einzige Autobauer weltweit, der sich für 2002 trotz flauer Automobilkonjunktur zu einer positiven Prognose für den eigenen Konzern bekannt habe.

tmh

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false