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Wirtschaft: BMW-Rekordergebnis enttäuscht die Analysten

Erfolg mit neuen Modellen/2475 zusätzliche Jobs

München - Trotz der Flaute auf den Automobilmärkten hat BMW im dritten Quartal wieder ein Rekordergebnis eingefahren und seine hochgesteckten Ziele für das laufende Jahr bestätigt. Die Erwartungen von Analysten konnte der Münchner Konzern dennoch nicht erfüllen. Die Aktie verlor am Mittwoch bis Börsenschluss 2,34 Prozent auf 33,01 Euro.

Im abgelaufenen Quartal stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,3 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro. Der Überschuss kletterte um 7,6 Prozent auf 479 Millionen Euro. Auch der Absatz entwickelte sich positiv: So konnten die drei Konzern-Marken BMW, Mini und Rolls Royce 9,6 Prozent mehr Fahrzeuge verkaufen. „Das sind die bisher höchsten Werte bei Absatz, Umsatz und Ergebnis in einem dritten Quartal“, stellte Panke fest.

Das Ergebnis wurde vor allem durch die neuen Modelle getragen, die der Konzern seit Jahresbeginn eingeführt hat. Dazu gehören der Geländewagen X3, das 6er-Luxuscoupé, das 6er-Cabrio, der 5er Touring und eine neue Version für den Geländewagen X5. Im dritten Quartal startete BMW dann auch den Verkauf des Mini Cabrio und der 1er-Reihe, mit der der Konzern die Kompaktklasse aufmischen und dem VW-Golf Konkurrenz machen will.

Der 1er, die zehnte Modellreihe des bayerischen Autobauers, hat Panke zufolge seit der Markteinführung in Europa und Asien die Erwartungen des Konzerns „voll und ganz erfüllt“. Bis Ende Oktober seien 15000 Stück abgesetzt worden. Für das kommende Jahr geht BMW von mindestens 100000 verkauften Fahrzeugen aus. Auch das Mini Cabrio ist nach Konzernangaben gut vom Markt aufgenommen worden. Bis Ende Oktober seien 9300 Stück davon verkauft worden, sagte Panke.

Analysten bezeichneten die Quartalszahlen von BMW als enttäuschend. Sie hatten mit höheren Werten bei Umsatz und Überschuss gerechnet. „Der Haken liegt bei der Überleitungsposition, die in diesem Quartal deutlich negativ ist“, sagte Georg Stürzer von der Hypo-Vereinsbank dem Tagesspiegel. Im Konzernsegment Überleitungen, das die Konsolidierung von Automobil- und Finanzdienstleistungssparte widerspiegelt, mussten nach Angaben eines Konzernsprechers wegen des Wachstums im Leasing-Geschäft Zwischengewinne zurückgebucht werden. Das habe sich negativ auf die Bilanz ausgewirkt. Das Segment wies einen Quartalsverlust von 43 Millionen Euro aus.

Für 2005 rechnet BMW mit einem Absatzplus „im hohen einstelligen Prozentbereich“. Das Ergebnis werde noch stärker wachsen. Im kommenden Jahr will das Unternehmen den 3er, den Klassiker in der Modellpalette, neu auflegen.

In diesem Jahr habe BMW mit seiner Produktoffensive 2475 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen, sagte Panke. Konkrete Kostensenkungspläne wie bei den Konkurrenten Volkswagen und Opel gebe es bei BMW derzeit nicht.

Nicole Huss

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