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Wirtschaft: BMW-Tochter Rover muß den Rotstift ansetzen

LONDON .Die Führung der britischen BMW-Tochter Rover setzt wegen niedriger Produktivität und Wechselkursverlusten umgehend den Rotstift an.

LONDON .Die Führung der britischen BMW-Tochter Rover setzt wegen niedriger Produktivität und Wechselkursverlusten umgehend den Rotstift an.Mit den Gewerkschaften solle "so bald wie möglich" eine Vereinbarung geschlossen werden, wie Kosteneinsparungen bei Rover zu erreichen seien, bestätigte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch.Es wird spekuliert, daß bis zu 3000 Arbeitsplätze zusätzlich abgebaut werden.Bisher war die Einsparung von 1500 Stellen angekündigt worden.Auch könnten Gehälter nicht erhöht und flexiblere Arbeitszeiten eingeführt werden.Zu diesen Spekulationen wollte der Sprecher nicht Stellung nehmen.Nach Angaben der "Financial Times" wollen BMW und Rover binnen zwei Wochen entscheiden, wo und welche Kosten eingespart werden.Die Rover-Gruppe beschäftigt knapp 40 000 Mitarbeiter.

Rover steigerte nach Angaben von BMW-Vorstandschef Bernd Pischetsrieder in den ersten neun Monaten 1998 ihre Produktion um sieben Prozent auf 401 000.Im Berichtszeitraum sank jedoch der Absatz um 1000 auf 390 000 Autos.Die Gruppe mußte "aufgrund der wechselkursbedingten Wettbewerbsbedingungen sowie Wirtschaftskrisen in einigen Überseemärkten die Produktion einiger Modelle zurückfahren", sagte der BMW-Chef am Rande der Birmingham Motor Show.Der BMW-Konzern insgesamt verkaufte in den ersten neun Monaten 1998 rund 4000 Autos weniger als im Vorjahreszeitraum.Pischetsrieder begründete den Absatzrückgang neben den Rover-Problemen mit Auswirkungen der Wirtschaftskrisen in Übersee und der erst jetzt erfolgten Markteinführung der neuen 3er-Limousine in wichtigen Exportmärkten.

Ebenfalls in Birmingham trafen Gewerkschaftsführer zu Krisengesprächen zusammen.Die Diskussion spitzt sich offensichtlich auf das Montagewerk Longbridge zu, das 14 000 Mitarbeiter beschäftigt.Es produziert die von rückläufiger Nachfrage betroffenen Modelle Rover 200 und 400 sowie den Mini.

Die Tageszeitung "Daily Telegraph" berichtete, die Gewerkschaften sollten binnen sechs Wochen "radikalen Änderungen im Arbeitsablauf" in dem Betrieb zustimmen.Andernfalls drohe seine Schließung.BMW-Vorstandschef Pischetsrieder habe eine Produktionsverlegung des neuen Mini (Markteinführung im Jahr 2000) in das neue Werk Cowley bei Oxford nicht ausgeschlossen und die Standortfrage für die Nachfolger der kleineren Rover-Modelle offengelassen.Industrie- und Handelsminister Peter Mandelson sagte im Rundfunk, das Werk Longbridge habe eine Zukunft.Es stehe aber vor Herausforderungen.

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