zum Hauptinhalt

Wirtschaft: BNP Paribas bekommt Consors nicht ganz Franzosen halten nur 94,91 Prozent Online-Broker in roten Zahlen

München (nad). Die französische Großbank BNP Paribas hat die angestrebte vollständige Übernahme des Nürnberger Online-Brokers Consors knapp verfehlt.

München (nad). Die französische Großbank BNP Paribas hat die angestrebte vollständige Übernahme des Nürnberger Online-Brokers Consors knapp verfehlt. Nach Ablauf der zweiten Annahmefrist für das Übernahmeangebot an die Minderheitsaktionäre hält BNP Paribas nun 94,91 Prozent der Stimmanteile. Um die restlichen Aktionäre mittels Barabfindung aus dem Unternehmen drängen zu können (“Squeeze-out“), müsste die Bank aber mindestens 95 Prozent der Anteile halten. Ende April hatte BNP Paribas für 287 Millionen Euro den Zuschlag für die 66,4-prozentige Consors-Beteiligung der angeschlagenen Schmidt Bank erhalten. Den übrigen Aktionären hatte BNP ein Angebot für 12,40 Euro pro Aktie gemacht.

Nach Ablauf des Angebots an die Aktionäre, einer Nachfrist und Aktienkäufen über die Börse liegt der Anteil von BNP immer noch knapp unter 95 Prozent. Die Franzosen hatten angekündigt, sie wollten Consors nach einem Squeeze-out vom Kurszettel streichen. Den angeschlagenen Online-Broker will BNP mit der eigenen Online-Tochter Cortal zum größten Internet-Wertpapierhändler in Europa verschmelzen und mit einem Strategiewechsel zum Erfolg verhelfen.

Der ist auch dringend nötig: Im ersten Halbjahr 2002 verzeichnete Consors nach Steuern Verluste in Höhe von 160,4 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag meldete. Im Vorjahr hatte der Fehlbetrag noch bei 41 Millionen Euro gelegen. Consors begründete die Differenz vor allem mit Firmenwertabschreibungen auf Beteiligungen. Insgesamt hätten Sondereffekte in Höhe von 121 Millionen Euro das Ergebnis belastet. Wegen der stark rückläufigen Handelsaktivität sei der Provisionsüberschuss von knapp 73 auf 44 Millionen Euro zurückgegangen. Das Depot- und Einlagevolumen sank von 7,2 Milliarden Euro Ende vergangenen Jahres auf 5,8 Milliarden Euro Ende Juni 2002. Auch für das Gesamtjahr 2002 geht Consors „bei einem weiteren trostlosen Marktumfeld von einem negativen Ergebnis" aus.

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false