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Börse am Abend: Berg- und Talfahrt an der Börse

Die Börsianer waren am heutigen Tage einem Wechselbad ausgesetzt. Nach schwachem Handelsstart und ruhigem Vormittag glich der Nachmittag einer Achterbahn. Am Ende schloss der Index fast unverändert.

Frankfurt/Main - Der Dax hat nach einer Berg- und Talfahrt fast unverändert geschlossen. Der Leitindex ging mit minus 0,02 Prozent bei 6957,07 Punkten aus dem Handel. Bei 6979,02 Punkten hatte er am frühen Nachmittag ein neues Hoch seit November 2000 erreicht. Im Wochenverlauf hat das Börsenbarometer insgesamt um 0,7 Prozent zugelegt. Der MDax der mittelgroßen Werte sank am Freitag um 0,43 Prozent auf 10 129,38 Zähler. Der TecDax gab um 0,23 Prozent auf 847,30 Punkte nach.

"Der Großteil der Marktteilnehmer ist inzwischen verunsichert und glaubt, dass der Aktienmarkt allmählich sein Hoch erreicht hat", sagte Händler Thomas Stengl von der Postbank. Daher sei die Stimmung am Markt insgesamt "sehr verhalten" gewesen. Die Verluste am US- Aktienmarkt nach überwiegend enttäuschenden Konjunkturdaten hätten zusätzlich für Gewinnmitnahmen gesorgt.

Konsumklima belastet US-Börsen

In den USA tendierten die Börsen zum europäischen Handelsschluss knapp behauptet. Vor allem das sich unerwartet eingetrübte Konsumklima im Februar, das von der Universität Michigan ermittelt wurde, belastete die Kurse. Die Daten gelten als Stimmungsbarometer für das Kaufverhalten der US-Verbraucher. Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50, schloss mit einem Abschlag von 0,25 Prozent auf 4247,40 Punkten. Verluste wurden auch in Paris und London verzeichnet.

Kurz vor Handelsschluss setzten sich die Titel von DaimlerChrysler mit einem kräftigen Sprung nach oben an die Dax-Spitze. Mit plus 1,31 Prozent auf 54,12 Euro gingen sie aus der Woche. Händler sprachen von Marktgerüchten, dass der hoch verschuldete US-Autohersteller General Motors (GM) am Kauf der angeschlagenen Chrysler-Sparte interessiert sei.

EU-Bußgeld für ThyssenKrupp

Die Stahlwerte gaben einen Teil ihrer kräftigen Gewinne der vorangegangenen Tage ab. ThyssenKrupp-Aktien verloren 0,38 Prozent auf 39,15 Euro. Dem Stahlkonzern und drei anderen internationalen Fahrstuhl- und Rolltreppenherstellern droht ein saftiges EU-Bußgeld. Am Markt wurde über eine Rekordhöhe von knapp einer Milliarde Euro spekuliert. Die Entscheidung wird am Mittwoch erwartet.

Salzgitter-Papiere sanken um 2,66 Prozent auf 102,30 Euro. Im weltweiten Konsolidierungsprozess der Stahlindustrie will jetzt auch Deutschlands zweitgrößter Stahlkonzern mitmischen: Die Salzgitter AG nahm Gespräche über eine Übernahme des kanadischen Stahlherstellers Algoma Steel auf. Früheren Angaben zufolge hat das MDax-Unternehmen für Zukäufe rund 2,5 Milliarden Euro an Barmitteln zur Verfügung.

GPC Biotech an der TecDax-Spitze

Für die Aktien von GPC Biotech ging es im TecDax um 5,55 Prozent auf 24,90 Euro nach oben. Das Biotechnologie- Unternehmen hatte den Zulassungsantrag für den führenden Krebs-Medikamentenkandidaten Satraplatin bei der US-Zulassungsbehörde FDA eingereicht.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 4,04 (Vortag 4,07) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,07 Prozent auf 116,39 Punkte. Der Bund Future tendierte mit minus 0,02 Prozent auf 115,41 Punkte fast unverändert. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3119 (Donnerstag: 1,3137) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7623 (0,7612) Euro.

Stand: 16.2.07 (19 Uhr)

(tso/dpa/mac)

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