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Börse am Abend: Dax schließt knapp behauptet

Nach drei aufeinander folgenden Handelstagen mit Kursgewinnen hat der deutsche Aktienleitindex Dax unter schwachen US-Konjunkturdaten gelitten.

Frankfurt/Main - Er ging mit einem Abschlag von 0,22 Prozent auf 6716,82 Punkte aus dem Handel. Der MDax mittelgroßer Werte sank um 0,29 Prozent auf 9568,52 Zähler. Der TecDax hingegen rückte um 0,51 Prozent auf 790,48 Punkte vor.

Während zunächst die Impulse am Markt gefehlt und auch die positiven ZEW-Konjunkturdaten keinen nachhaltigen Einfluss gezeigt hätten, sei die Stimmung am Nachmittag vom Empire-State-Index belastet worden, sagte ein Händler. Nach diesem US-Index, der Aussagen über die Geschäftstätigkeit des Verarbeitenden Gewerbes im Bundesstaat New York macht, hat sich die Stimmung im Januar stark eingetrübt. Zudem herrsche Zurückhaltung, da der Markt auf die Jahreszahlen des weltgrößten Chipherstellers Intel warte. Diese werden nach dem Börsenschluss in den USA veröffentlicht.

In Europa gab der Leitindex EuroStoxx 50 um 0,43 Prozent auf 4169,18 Punkte nach. Die Börsen in London und Paris schlossen etwas schwächer. In den USA tendierten die Aktienmärkte zum europäischen Handelsschluss nahezu unverändert.

Eine positive Analystenstudie sowie Spekulationen über den Einstieg einer privaten Beteiligungsgesellschaft in die Deutsche Post gaben der Aktie Gelb Auftrieb. Sie legte an der Dax-Spitze um 1,99 Prozent auf 23,10 Euro zu. Die Deutsche Bank hatte das Kursziel für den Logistik-Titel erhöht und die Kaufempfehlung bestätigt. Am Markt kursierten zudem erneut Gerüchte, dass der US-Finanzinvestors Blackstone Interesse an dem Post-Anteil der staatlichen Förderbank KfW habe. Die meisten Händler bezeichneten die Spekulationen aber als wenig realistisch.

Continental-Titel rückten nach der Bekräftigung der Jahresprognosen für 2006 und 2007 um 0,44 Prozent auf 91,65 Euro vor. Siemens-Aktien gaben bis Handelsschluss einen Teil ihrer Gewinne ab und schlossen mit plus 0,31 Prozent auf 77,73 Euro. Der frühere Siemens-Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger soll wegen der laufenden Schmiergeldaffäre auf der Hauptversammlung Ende Januar nicht entlastet werden. Der Konzern hatte zuvor bereits verkündet, dass die Entlastung des ebenfalls beschuldigten Ex-Vorstands Thomas Ganswindt verschoben werden soll. Die Entlastung der übrigen Vorstände und des Aufsichtsrats soll in Einzelabstimmung erfolgen.

Weg frei für Eon

Eon-Aktien verringerten ihre Verluste, nachdem der Weg für das Bieterrennen um den spanischen Energiekonzern Endesa frei geworden ist. Nachdem sie zeitweise bis auf 98,90 Euro gefallen waren, gingen sie bei 100,28 Euro aus dem Handel. Dies war ein Abschlag von 0,14 Prozent. Ein Gericht in Madrid hat eine weitere einstweilige Verfügung gegen ein Angebot von Gas Natural aufgehoben. Mit der Verfügung war automatisch auch die Gegenofferte von Eon blockiert.

Die Aktie des Motorenherstellers Deutz gewann im MDax nach einem Interview des Konzernchefs Gordon Riske 3,20 Prozent auf 11,60 Euro und schloss auf dem höchsten Stand seit rund achteinhalb Jahren. Die Aussagen zum Umsatzwachstum, einer Dividendenzahlung für 2007 und einer verstärkten Internationalisierung seien allerdings nicht neu, sagten Analysten.

Mobilcom und Freenet auf Fusionskurs

Im TecDax legten die bereits am Vortag gut gelaufenen Aktien von Freenet.de um 2,95 Prozent auf 27,23 Euro zu und die von Mobilcom um 1,91 Prozent auf 23,95 Euro. Der Weg für die Fusion beider Unternehmen ist laut Mobilcom frei.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 4,04 (Vortag: 4,05) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,11 Prozent auf 116,32 Punkte. Der Bund Future gewann 0,12 Prozent auf 115,42 Zähler. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2953 (1,2941) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7720 (0,7727) Euro.

Stand: 16.1.07 (18.30 Uhr)

(tso/dpa)

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