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Börse am Abend: Dax verpasst abermals die 7000 Punkte

Die deutschen Aktienindizes haben einen Teil ihrer Vortagesverluste wieder aufgeholt und freundlich geschlossen. Für kurze Zeit hat der Index abermals die 7000-Punkte-Marke überschritten.

Frankfurt/Main - Der Dax hat sich wie schon im Vortagesverlauf über die 7000-Punkte-Marke gewagt und bei 7012,34 Punkten den höchsten Stand seit November 2000 erreicht. Zum Schluss standen bei dem deutschen Leitindex plus 0,46 Prozent auf 6973,73 Zähler zu Buche. Der MDax mittelgroßer Werte gewann 0,10 Prozent auf 10 172,81 Punkte, der TecDax stieg um 0,81 Prozent auf 863,60 Zähler.

"Jeden Tag lugt der Dax nun etwas weiter über die 7000er-Marke", sagte der Leiter Wertpapierhandel Fidel Helmer von Hauck & Aufhäuser. Dies resultiere allerdings vor allem aus deutlichen Kursgewinnen einiger Indexschwergewichte wie Allianz und BASF, die den Leitindex weiter nach oben schieben würden. Dabei hätten Börsianer eine ganze Flut von Unternehmenszahlen verdauen müssen. Für viele sei die 7.000er-Marke aber bereits das Jahresziel, so dass die Gefahr einer Korrektur oder zumindest einer Verschnaufpause steige.

Zum Handelsende in Europa verzeichneten die wichtigsten US-Indizes leichte Verluste. Die Börsen in Paris und London schlossen gut behauptet. Der EuroStoxx 50 gewann 0,21 Prozent auf 4241,48 Punkte.

Dax-Unternehmen ziehen Bilanz

Vor allem im Dax hätten eine ganze Reihe von Unternehmen ihre Bilanzen veröffentlicht, sagten Händler. Tagessieger waren BASF mit plus 5,39 Prozent auf 79,94 Euro - bei 80,54 Euro erreichten die Aktien des weltgrößten Chemiekonzerns einen neuen Höchstkurs. BASF glänzte 2006 mit neuen Rekorden beim Umsatz und Ergebnis und erhöhte die Dividende kräftig. Börsianer begründeten die starken Kursgewinne vor allem mit der starken Dividendenerhöhung, dem umfangreichen Aktienrückkauf und dem Ausblick.

Die Anteile an Europas größtem Versicherer Allianz verteuerten sich ebenfalls nach Zahlen um 4,09 Prozent auf 162,96 Euro. Analysten von Merrill Lynch stuften den Ausblick auf die kommenden Jahre sowie die Dividende als positive Überraschung ein. Allianz rechnet nach einem Rekordergebnis 2006 weiter mit zweistellig steigenden Gewinnen. Konzernchef Michael Diekmann stellte zudem für die kommenden Jahre deutlich höhere Dividenden in Aussicht.

Post mit Gewinnen

Aktien der Deutschen Post sprangen nach der am Mittag vorgelegten Bilanz für 2006 ebenfalls nach oben und gewannen 2,36 Prozent auf 25,20 Euro. Dank eines deutlich höheren Gewinns der Expresssparte habe der Logistiker die Markterwartungen übertroffen und Hoffnungen auf eine schnellere Wende im US-Geschäft genährt, betonten Händler. Credit Suisse reagierte positiv.

Deutsche Börse waren dagegen nach Zahlen vom Vorabend mit minus 3,63 Prozent auf 161,78 Euro der größte Verlierer. "Die Absage an eine Teilabspaltung hat die Übernahmefantasie durch ein Interview am Vortag mit dem NYSE-Finanzvorstand wieder zunichte gemacht - jetzt ist erstmal die Luft raus", sagte ein Händler. Fresenius Medical Care (FMC) verloren ebenfalls nach Zahlen 1,94 Prozent auf 110,81 Euro. Nachdem die Aktie in den vergangenen Tagen einen neuen Höchststand markiert hatte, setzten laut Händlern Gewinnmitnahmen ein.

Positiver Ausblick bei ProSiebenSat.1

Pfleiderer-Titel fielen im MDax nach tragischen Nachrichten um 5,21 Prozent auf 24,22 Euro. Unternehmenschef Hans H. Overdiek müsse seine Amtsgeschäfte nach einer schweren Verletzung bei einem Auto-Unfall wohl für einige Zeit ruhen lassen, teilte der Oberpfälzer Möbel- und Bauzulieferer mit. Nach Zahlen gaben ProSiebenSat.1 Media 0,15 Prozent auf 26,00 Euro ab. Analysten zufolge lag das vierte Quartal 2006 etwas unter den Prognosen, der Ausblick für 2007 erfülle jedoch die Erwartungen.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 4,07 (Mittwoch 4,05) Prozent. Der Rentenindex REX sank um 0,14 Prozent auf 116,19 Punkte. Der Bund Future verlor 0,31 Prozent bei 115,09 Punkten. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3106 (1,3145) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,7630 (0,7607) Euro.

Stand: 22.2.07 (19.00 Uhr)

(tso/dpa)

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