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Börse am Mittag: "Die Kuh ist noch nicht vom Eis"

Nach der Talfahrt an der Wall Street und den Kurseinbrüchen weltweit infolge der Rekordverluste in China haben auch die deutschen Aktien weiter nachgegeben.

Frankfurt/Main - Der Leitindex Dax fing sich gegen Mittag etwas und gab noch 1,03 Prozent auf 6749 Zähler ab. Für die Nebenwerte ging es deutlicher nach unten. Der MDax büßte 1,97 Prozent auf 9591 Punkte ein. Der TecDax fiel um 1,50 Prozent auf 804 Zähler.

"Die Kuh ist noch nicht vom Eis", fasste ein Händler die aktuelle Stimmung am Markt zusammen. Die herben Kursverluste in den USA hätten den Dax weiter nach unten gedrückt. "Die Panik von gestern Abend hat sich dank der leichten Erholung in Shanghai zwar etwas gelegt - deshalb rutscht der Dax auch nicht noch weiter ab. Dennoch wird am Markt noch sehr vorsichtig reagiert", so der Börsianer.

Nach dem schwersten Kurssturz seit zehn Jahren waren die Börsen in China auf Erholungskurs. Die Indizes in Schanghai und Shenzhen schlossen knapp vier Prozent höher. Damit machten Chinas Aktienmärkte fast die Hälfte der Rekordverluste vom Vortag wieder wett. Peking hatte zuvor für Schadensbegrenzung gesorgt, indem es Gerüchte entkräftete, nach denen eine Steuer auf Kapitaleinnahmen aus Aktiengeschäften geplant sei.

Spitzenreiter VW

Am deutschen Aktienmarkt stemmten sich an der Dax-Spitze die Aktien von Volkswagen mit plus 2,46 Prozent auf 94,90 Euro gegen den Abwärtstrend. "Seit Tagen ist hier ein großer Käufer im Markt, der sich systematisch an schwächeren Tagen große Stücke sichert", sagte ein Händler.

Auch SAP-Titel stiegen um 0,86 Prozent auf 35,11 Euro. "Es geht am Markt das Gerücht um, dass SAP auf dem aktuellen Niveau eigene Aktien zurückkauft", sagte ein Händler. Das stütze die Aktien.

Unterdessen büßten Eon am Indexende 4,26 Prozent auf 98,85 Euro ein. Der italienische Versorger Enel hat für mehr als vier Milliarden Euro knapp zehn Prozent an dem von Eon umworbenen spanischen Stromkonzern Endesa gekauft. "Die Nachricht erschwert die Übernahme für Eon erneut", sagte ein Händler. Auch Analysten äußerten sich besorgt. "Die Chance auf eine Mehrheit bei Endesa für den deutschen Versorger hat sich mittlerweile dramatisch verschlechtert", schrieb Analyst Michael Schäfer von Equinet.

Stand: 28.02.07 (12:35 Uhr)

(tso/dpa)

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