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Wirtschaft: Börse: Die Händler fürchten bereits das Sommerloch

Die Unsicherheit über eine mögliche Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed hat am Montag ihre Schatten auf die deutschen Börsen geworfen. Allgemein rechneten Marktbeobachter zwar damit, dass die US-Notenbank die Zinsen senken wird.

Die Unsicherheit über eine mögliche Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed hat am Montag ihre Schatten auf die deutschen Börsen geworfen. Allgemein rechneten Marktbeobachter zwar damit, dass die US-Notenbank die Zinsen senken wird. Nur über die Höhe einer Zinssenkung sind sie sich uneins. Die Investoren hielten sich sehr zurück, und die Umsätze waren dementsprechend dünn. Bereits im Vorfeld hatte die Mehrzahl der Beobachter gewarnt, von der Zinsentscheidung würden keine großen Impulse ausgehen, da sie bereits in den Kursen eingepreist seien. Generell werde sich das Zinsklima jedoch positiv auswirken, hieß es. Zumindest sollte ein weiterer deutlicher Kursverfall gestoppt werden. Bis 17 Uhr verlor der Dax 1,2 Prozent auf 6063 Punkte, der Nemax 50 büßte rund 4,5 Prozent auf etwa 1718 Punkte ein.

Schlechte Vorgaben waren bereits von der japanischen Börse gekommen. Die asiatische Leitbörse in Tokio gab am Montag in Folge starken Verkaufsdrucks auf Technologietitel weiter nach. Der Nikkei-225-Index notierte mit einen Abschlag von 208,86 Punkten bei 13 835,06 Zählern. Der marktbreitere Topix verlor ebenfalls an Boden.

Vorsichtige Anleger an den deutschen Börsen stellten ihre Positionen auf verkaufen. Da schon eine geringe Abgabeneigung kaum auf eine Nachfrage stieß, gerieten die Kurse sehr schnell unter Druck. Nach einer schwächeren Eröffnung sowohl des Hauptmarktes in Frankfurt (Main) als auch des Neuen Marktes beschleunigte sich die Abwärtsbewegung der Kurse im Tagesverlauf noch. Einzelne Händler sahen sogar bereits das Sommerloch am Horizont.

Zu den wenigen Gewinnern im Dax gehörten die Papiere des Mischkonzerns Preussag, die bis zum Nachmittag um 1,7 Prozent auf 38 Euro zulegten. Ein Händler begründete die Kursgewinne damit, dass das US-Investmenthaus Lehman Brothers die Aktie in sein Empfehlungs-Portfolio aufgenommen habe. Die Liste der Kursverlierer führte die Aktie der Siemens-Halbleitertochter Infineon an, die um 4,4 Prozent auf 44,29 Euro nachgab. Siemens wolle weitere Anteile von Infineon abgeben, sagte ein Händler der Bayerischen Landesbank. Sollte sich der Münchener Technologiekonzern von einem größeren Aktienpaket trennen, dann würde die Infineon-Aktie noch stärker unter Druck geraten.

Auch die US-Titel eröffneten am Nachmittag schwächer. Die Aktien an der Nasdaq setzten am Montag ihre Talfahrt der vergangenen Handelstage fort. Der Nasdaq-Composite-Index fiel in den ersten Handelsminuten in New York um 1,10 Prozent auf 2084 Punkte. Der Dow-Jones-Index der 30 größten Industriewerte lag hingegen kaum verändert bei 10 812 Punkten.

Der Kurs des Euro zeigte sich am Montag nach dem Sieg Silvio Berlusconis bei den italienischen Parlamentswahlen knapp behauptet. Die europäische Gemeinschaftswährung notierte gegen Abend in Frankfurt bei 0,8738 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 0,8745 (Freitag: 0,8773) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 2,2365 (2,2294) Mark.

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