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Wirtschaft: Börse: Die T-Aktie sackt unter den Emissionspreis

Die Papiere der Deutschen Telekom brachen am Montag zeitweise um mehr als fünf Prozent ein und markierten mit 14,16 Euro ein Rekordtief. Im Sog der schlechten Nachrichten geriet der Deutsche Aktienindex ins Taumeln und notierte tief im Minus bei 4666 Zählern.

Die Papiere der Deutschen Telekom brachen am Montag zeitweise um mehr als fünf Prozent ein und markierten mit 14,16 Euro ein Rekordtief. Im Sog der schlechten Nachrichten geriet der Deutsche Aktienindex ins Taumeln und notierte tief im Minus bei 4666 Zählern. Der Nemax 50 fiel unter die Marke von 900 Punkten.

Knapp fünf Jahre nach ihrem Börsengang ist die Aktie der Deutschen Telekom unter ihren damaligen Ausgabepreis für institutionelle Anleger gefallen. Die ersten T-Aktien sind am 18. November 1996 für 14,57 Euro (28,50 Mark) an den Markt gekommen. Kleiner Trost: Private Frühzeichner hatten einen Rabatt von von 50 Pfennigen je Aktie erhalten. Gestern rauschte die "Volksaktie" bis auf 14,16 Euro, bevor sie sich wieder über die Marke von 15 Euro rettete. Aktionäre der dritten Tranche dürften die Freude an den Titel des rosa Riesen allerdings schon längst verloren haben: Der Bund hatte ihnen im Juni 2000 rund 200 Millionen Papiere zum Preis von mehr als 60 Euro verkauft.

Börsianer sagten, die Aktien würden unter anderem durch Gerüchte über eine Fusion der Mobilfunkdienstleister Mobilcom und E-Plus belastet. Durch eine solche Fusion enstünde ein ernster Konkurrent für die Telekom. Zugleich übten die hohen Schulden des Konzerns, die wachsende Unsicherheit über den Startschuss für die dritte Mobilfunkgeneration (UMTS) und der Überhang an T-Aktien anhaltenden Druck auf die Kurse der Deutschen Telekom aus. Das Überangebot ist eine Folge der mit eigenen Aktien finanzierten Voicestream-Übernahme.

Dennoch zeigen sich die meisten Analysten langfristig optimistisch für das Papier. Zwar hat die Dresdner Kleinwort Benson, eine der Hausbanken der Telekom, ihr Zwölf-Monats-Kursziel von 28 auf 24 Euro gesenkt. Damit versprechen die Analysten aber noch immer ein Kurspotenzial von 65 Prozent. Andere deutsche Banken sind noch zuversichtlicher. Sie halten 30 Euro und mehr für erreichbar. T-Aktionäre erinnern sich: Die Kursschwelle von 33 Euro galt im Frühjahr noch als die kritische Untergrenze für ein Gelingen des Voicestream-Deals. Heute ist sie ein ambitioniertes Kursziel.

Es waren aber keineswegs allein die Telekom-Aktien, die den Dax am Montag in die Tiefe rissen. Auch die Technologiewerte setzten unter Führung von SAP ihren Abwärtstrend fort. Zu schaffen machte dem Leitindex vor allem die anhaltende Verkaufswelle bei den schwergewichtigen Aktien von Banken, Versicherungen und Finanzdienstleistern. MLP brachen zeitweise um mehr als zehn Prozent ein. Der Dax, der bereits in der vergangenen Woche rund zehn Prozent an Wert eingebüßt hatte, verlor bis zum Mittag knapp vier Prozent und erreichte das niedrigste Niveau seit Dezember 1998. Damit kam der Index der Unterstützung von 4500 Punkten gefährlich nahe. Nach Eröffnung der US-Börsen erholten sich die Notierungen jedoch deutlich. Am Neuen Markt fiel der Nemax 50 dennoch um 3,6 Prozent auf 898 Zähler.

Zunehmende Furcht vor einer von den USA angeführten weltweiten Rezession und damit einhergehende Gewinneinbrüche bei Unternehmen belasteten die Handelsplätze weltweit. Der britische FT-SE 100 Index fiel erstmals seit fast drei Jahren unter die Marke von 5000 Punkten, kletterte später aber wieder auf 5011 Zähler. Zuvor hatten bereits die Kurse an der Börse in Tokio auf dem niedrigsten Stand seit 17 Jahren geschlossen. Bereits am Freitag hatten die Märkte heftig auf schwächer als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten reagiert. Am Montag eröffneten die US-Börsen allerdings im Plus.

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