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Wirtschaft: Börse honoriert Kapitalerhöhung der Allianz

Mit 4,4 Milliarden Euro nimmt der Versicherer mehr ein als erwartet

Frankfurt (Main ) (scc/HB). Es gibt Börsentage, da dominiert eine einzige Aktie den Handel. Das war am Dienstag wieder einmal der Fall. Die AllianzAktie zog wie kein anderer Wert die Aufmerksamkeit der Investoren auf sich. Grund dafür war der angelaufene Bezugsrechtshandel für junge Aktien der Allianz, der noch bis zum 25. April läuft.

Rund 4,4 Milliarden Euro soll diese Kapitalerhöhung dem Münchener Versicherungskonzern bringen. Es handelt sich um die größte Kapitalerhöhung in Deutschland seit Jahresbeginn. Die Allianz kann sie als Erfolg verbuchen. Der Versicherer musste wegen der Börsenflaute massive Wertberichtigungen in seinem Aktienbestand vornehmen und wird zudem von hohen Verlusten der Dresdner Bank belastet. Analysten der Investmentbank Merrill Lynch stuften die Aktie am Dienstag umgehend von „verkaufen“ auf „neutral“, da die Kapitalerhöhung umfangreicher als erwartet ausgefallen war. Außerdem sei in naher Zukunft mit eher positiven Nachrichten zu rechnen, hieß es.

Was mit der Allianz-Aktie geschah, erscheint vielen Anlegern auf den ersten Blick unverständlich, haben die Papiere doch de facto gegenüber dem Vortag sogar leicht verloren. Das Bezugsrecht für junge Aktien aus der Kapitalerhöhung wird jedoch getrennt von der Aktie gehandelt und geht damit nicht in den offiziellen Kurs ein. Der Kurs des Aktienrechts, der täglich einmal zur Mittagszeit festgestellt wird, lag am Dienstag bei 7,27 Euro und damit klar über dem rechnerischen Wert von 5,36 Euro. Dieser Abschlag muss bei der Bewertung berücksichtigt werden, worauf sich ein Kursplus von rund elf Prozent für die Allianz-Aktie ergibt.

Das Bezugsverhältnis für junge Aktien beträgt 15:7. Für 15 Bezugsrechte kann der Anleger also sieben Aktien beziehen. Oder anders ausgedrückt: 2,14 Bezugsrechte sind für eine junge Aktie nötig. Zuzüglich ist ein Aufschlag von 38 Euro je Aktie zu zahlen. Damit entsprechen Bezugsrechte und Aufschlag in etwa dem aktuellen Aktienkurs. Besitzer der alten Papiere erhalten jedoch noch eine Dividende von 1,50 Euro für 2002. Am Markt herrschte allseits Freude über den Anlauf des Bezugsrechtehandels. „Wir spüren besonders von institutioneller Seite hohe Nachfrage“, sagte ein Händler. Ebenfalls positiv sei, dass der Abschlag am ersten Tag bereits vollständig aufgeholt wurde.

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