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Börse mit Verlusten: Kein Gewinner im Dax

Trotz guter Zahlen vom US-Arbeitsmarkt und positiver Unternehmensdaten haben die deutschen Aktienmärkte am Freitag Verluste verbucht. Der Dax sank bis zum Schluss um 3,3 Prozent auf 5715 Punkte.

Trotz guter Zahlen vom US-Arbeitsmarkt und positiver Unternehmensdaten haben die deutschen Aktienmärkte am Freitag Verluste verbucht. Der Dax sank bis zum Schluss um 3,3 Prozent auf 5715 Punkte. Der M-Dax der Nebenwerte verlor 3,2 Prozent auf 7636 Punkte, der Tec-Dax büßte drei Prozent auf 746 Punkte ein. Händler begründeten das mit Sorgen um die Schuldenkrise, die alles überlagerten. An den Börsen Europas und Asiens gingen die Kurse fast überall nach unten.

„Es ist nach wie vor so, dass die Leute Richtung Griechenland schauen“, sagte Analyst Heino Ruland von Ruland Research. In so einer Situation hätten auch die US-Arbeitsmarktzahlen nur einen „kurzfristigen Einfluss“. „Die steigende Risikoaversion ist über den Atlantik und damit auch nach Asien geschwappt. Verstärken sich diese Ängste, würde die Schuldenproblematik in der Europäischen Währungsunion zu einem globalen Problem werden“, sagte der Chefvolkswirt der Unicredit in Deutschland, Andreas Rees.

Für starke Kursverluste in Frankfurt zu Handelsbeginn hatten auch zunächst die Turbulenzen an der Wall Street am Vortag gesorgt. „Hinsichtlich des Kurssturzes in den USA hat sich zwar inzwischen die Meinung durchgesetzt, dass es wohl durch einen Computerfehler ausgelöst war, das zeigt einem aber klar, dass mehr Unsicherheit im Markt ist, als man zunächst denkt“, sagte Jörg Rahn vom Vermögensverwalter Marcard, Stein & Co.

In Deutschland standen Finanzwerte im Blickpunkt, nachdem am Vortag der US-Bankenindex massiv verloren hatte. Allerdings legten Commerzbank-Aktien ein Prozent zu – und waren der einzige Dax-Gewinner. Papiere der Deutschen Bank brachen dagegen bis zum Handelsschluss ein und verloren 3,9 Prozent. Für Bewegung sorgten auch Quartalszahlen: Der Rückversicherer Munich Re legte Zahlen vor, die von Händlern als „besser als erwartet“ eingestuft wurden. Die Aktien verloren dennoch um drei Prozent. Auch dem Autozulieferer und Rüstungskonzern Rheinmetall erging es so: Obwohl das Unternehmen gute Zahlen vorgelegt hatte, verloren die Titel im M-Dax 4,8 Prozent.

Die Flucht am Rentenmarkt aus Anleihen der Länder Griechenland und Portugal hielt weiter an. Die Renditeaufschläge bei den zehnjährigen Anleihen von Spanien und Italien grenzten sich hingegen etwas ein. „Die Panik im Handel ebbt etwas ab, aber die Stimmung bleibt angeschlagen“, sagte Patrick Jacq, Zinstratege von BNP Paribas.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,29 (Vortag: 2,46) Prozent.Der Rentenindex Rex kletterte um 0,57 Prozent auf 127,00 Punkte. Der Bund Future fiel um 0,13 Prozent auf 126,85 Punkte. Der Kurs des Euro stieg: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2746 (1,2727) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7846 (0,7857) Euro.Tsp

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