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Wirtschaft: Börse reagiert verschnupft: Das Ergebnis von Manchester United war schlechter als erwartet

Für Manchester United (ManU) werden die Erfolge auf dem Fußballplatz immer teurer. 66 Millionen Pfund (etwa 216 Millionen Mark) bezahlte der reichste Fußballclub der Welt seinen Angestellten in der Saison 1999/2000, 21 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Für Manchester United (ManU) werden die Erfolge auf dem Fußballplatz immer teurer. 66 Millionen Pfund (etwa 216 Millionen Mark) bezahlte der reichste Fußballclub der Welt seinen Angestellten in der Saison 1999/2000, 21 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Allein der irische Mannschaftskapitän Roy Keane handelte ein wöchentliches Salär von 52 000 Pfund oder jährlich 8,8 Millionen Mark aus. Vor allem wegen der hohen Gehälter sei der Vorsteuergewinn um 27 Prozent auf 16,3 Millionen Pfund gesunken, teilte der börsennotierte Club am Montag mit. Der Umsatz stieg um fünf Prozent auf 116 Millionen Pfund.

Die Börse reagierte verschnupft. Im Handelsverlauf sank der Kurs um 4 Prozent auf 269,5 Pence. Damit liegt die Börsenkapitalisierung jedoch immer noch bei rund 2,3 Milliarden Mark. Auch sportlich lief es für ManU zuletzt nicht so gut wie gewohnt. Am Wochenende verlor der Club die Tabellenführung in der Premier League, und in der Champions League fiel die Mannschaft nach einer Niederlage beim PSV Eindhoven auf den dritten Platz in ihrer Gruppe zurück.

Die Londoner City sieht den Club und seinen neuen Vorstandschef Peter Kenyon, der im August Martin Edwards ablöste, dennoch auf einem guten Weg: Ein mit 30 Millionen Pfund dotierter Sponsoren-Vertrag mit Vodafone ist unter Dach und Fach, und an dem 1,6-Milliarden-Pfund-Fernsehvertrag zwischen Liga und verschiedenen Fernsehgesellschaften wird ManU überproportional partizipieren. Zudem bestätigte der Club Verhandlungen über einen Ausrüstervertrag mit dem Sportartikelkonzern Nike.

Zum Umsatz von 116 Millionen Pfund trug der Verkauf von Eintrittskarten zu 31,5 Prozent bei, TV-Einnahmen zu 26,3 Prozent, Merchandising 20,3 Prozent und Catering 5,8 Prozent. Neue Einnahmequellen will Kenyon vor allem im Ausland erschließen. Bislang erzielt der englische Meister 98 Prozent seiner Einnahmen in Großbritannien. Das soll sich ändern. Kenyon setzt darauf, dass ManU in China und in anderen asiatischen Staaten zu den bekanntesten Markenartiklern zählt. Während das Management in Großbritannien beim Fanartikelverkauf auf große Kaufhäuser setzt, will der Club die Läden im Ausland selbst betreiben. Unklar ist, wie der Club aus dem gewaltigen Onlineinteresse stärker Kapital schlagen könnte. Immerhin zählte ManU auf seiner Internet-Seite im elf Millionen Seitenaufrufe pro Monat.

fmd

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