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Wirtschaft: Börse: Technologieaktien sind wieder weltweit gefragt

An den internationalen Börsen haben sich - mit Ausnahme Japans - am Dienstag die Aktienkurse zum Teil kräftig erholt. Vor allem Technologieaktien waren wieder gefragt.

An den internationalen Börsen haben sich - mit Ausnahme Japans - am Dienstag die Aktienkurse zum Teil kräftig erholt. Vor allem Technologieaktien waren wieder gefragt. Experten warnten jedoch vor übertriebenen Hoffnungen auf eine nachhaltige Trendwende. Die in dieser Woche beginnende Berichtssaison amerikanischer Unternehmen könnte weitere Enttäuschungen bringen, hieß es. Händler in den USA und Europa sagten, die Märkte setzten ihre Rallye vom Vortag fort, erwarteten aber auch mit Spannung die Bekanntgabe von Quartalszahlen des US-Telekommunikationsunternehmens Motorola am Abend in den USA.

Eine spürbare Erholung der Aktienkurse in den USA belebte am Dienstag in Deutschland die Stimmung an den Börsen. Zum ersten Mal seit Mitte vergangenen Monats notierte der Dow-Jones-Index der US-Standardwerte kurz nach Handelsauftakt über der Marke von 10 000 Punkten und damit gut 1,8 Prozent über dem des Vortages. Gleichzeitig legte der Nasdaq-Index um mehr als vier Prozent zu. Mit kräftigen Kursgewinnen von rund sieben Prozent notierte gegen Abend der Nemax-50. Die deutschen Standardwerte im Dax zogen ebenfalls um zwei Prozent auf 5898 Punkte an. Der Euro-Stoxx 50 mit europäischen Standardwerten und die Börsen in Frankfurt, Paris und London gewannen zwischen 1,7 und 2,5 Prozent.

Zu den Gewinnern im Dax gehörten vor allem Technologiewerte. Die Aktie des Softwareunternehmens SAP verteuerte sich in Reaktion auf eine freundlich eröffnende Nasdaq kräftig. Der Titel der Deutschen Telekom zog ebenfalls an. "Das Schlimmste ist nun bei der Telekom überstanden", erläuterte ein Händler. Der Bonner Telekomriese plane Immobilien zu verkaufen, um Schulden abzubauen. Zudem ginge die Übernahme des US-Mobilfunkbetreibers Voicestream bald über die Bühne. Zu den wenigen Verlierern im Dax zählte die Aktie der Allianz. Das US-Investmenthaus Morgan Stanley hatte die Aktie heruntergestuft.

Die asiatische Leitbörse in Tokio setzte am Dienstag gegen den internationalen Trend die Talfahrt fort. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte sackte um 1,7 Prozent ab, nachdem der Index am Vortag mit einem Minus von mehr als vier Prozent eingebrochen war. Zum Handelsschluss stand das fernöstliche Börsenbarometer mit einem Verlust von 221,49 Punkten bei 12620,27 Punkten.

Am Devisenmarkt gab der Euro gegenüber dem Dollar etwas nach, nachdem Bundesbank-Präsident Ernst Welteke die abwartende zinspolitische Haltung der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgehoben und damit Zinssenkungsfantasien gedämpft hatte. Welteke sagte auf der Jahrespressekonferenz der Bundesbank in Frankfurt: "Wir bleiben zunächst bei unserer abwartenden Haltung." Die meisten Händler erwarten dennoch eine Zinssenkung um 25 Basispunkte beim bevorstehenden Ratstreffen der EZB am Mittwoch. "Mit seinen Aussagen versucht Welteke offenbar eine Zinssenkung um 50 Basispunkte auszuschließen - deshalb fällt auch der Euro", sagte ein Händler.

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