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Wirtschaft: Börse zwischen Hoffen und Bangen Kurse stehen weltweit unter Druck

(kk/HB). Der hohe Ölpreis und die Diskussion über eine mögliche Zinserhöhung in den USA werden auch diese Woche die Märkte beschäftigen.

(kk/HB). Der hohe Ölpreis und die Diskussion über eine mögliche Zinserhöhung in den USA werden auch diese Woche die Märkte beschäftigen. Die Äußerungen der vergangenen Woche von Seiten des Notenbankchefs Alan Greenspan, dass die Fed die Zinsen schon bald anheben könnte, machen derzeit Hinweise auf eine recht robuste wirtschaftliche Erholung des Zugpferds USA wieder wett. Das hat sich gezeigt, als am Freitag überraschend gute Zahlen zum Arbeitsmarkt veröffentlicht wurden: Statt die Erholung der Wirtschaft zu feiern, sahen die Marktteilnehmer die Zinsanhebung näher rücken und reagierten mit Aktienverkäufen. Der Dow Jones fiel um 1,2 Prozent und beendete die Woche damit insgesamt mit einem Minus von 1,1 Prozent.

Die Commerzbank beschreibt die Stimmung an den Märkten als eine Mischung „zwischen Hoffen und Bangen: Hoffen, dass die Konjunkturerholung anhält; Bangen, dass eine zumindest in den USA inzwischen robuste wirtschaftliche Entwicklung bald zu einer Zinserhöhung führt“. Mit gemischten Gefühlen werden die Marktteilnehmer auch die Wirtschaftsdaten dieser Woche beobachten: Am Donnerstag werden in den USA die Umsätze im Einzelhandel bekannt. Am Freitag kommen die Zahlen zu Verbraucherpreisen und Industrieproduktion.

Markt in der Zwickmühle

Aktienstratege Markus Reinwand von der Helaba sieht den Markt in einer Zwickmühle: „Fallen die US-Konjunkturdaten gut aus, nährt das Ängste auf eine baldige Zinserhöhung. Fallen die Daten schlecht aus, wird die Nachhaltigkeit des US-Wachstums in Frage gestellt“, sagte Reinwand. Er schätzt, dass der Dax weiter unter der 4000-Punkte-Marke verharren und sogar Richtung 3800 Punkte fallen wird.

Außer den Spekulationen um einen Zinsanstieg drückte auch der hohe Ölpreis weltweit die Kurse. Das haben Werte wie Lufthansa zu spüren bekommen. Ein Hoffnungsschimmer kam am Wochenende von Seiten der Vereinigten Arabischen Emirate. Denn sie haben die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) aufgefordert, den Ölpreisanstieg durch eine Erhöhung der Produktion abzukühlen. Am Freitag war der Ölpreis in den USA erstmals seit 13 Jahren auf mehr als 40 Dollar je Barrel gestiegen. Auch Autowerte wie BMW, Daimler-Chrysler und General Motors gehörten zu den Verlierern der Woche. Denn hohe Benzinpreise könnten die Nachfrage drücken. Profitieren konnten vergangene Woche dagegen Energiewerte wie Exxon Mobil, BP und Royal Dutch. Während der Ölpreis neue Höhen erklimmt, rutschen die Preise von Metallen derzeit ab.

In Deutschland werden in dieser Woche verschiedene Dax-Unternehmen ihre Ergebnisse für das erste Quartal vorlegen: Außer Lufthansa werden die Industrie-Unternehmen Linde, Thyssen-Krupp, MAN, und die Deutsche Post über ihr Geschäft in den ersten drei Monaten des Jahres berichten. Aus dem M-Dax legen unter anderem der Flugzeug- und Rüstungskonzern EADS und MG Technologies ihre Quartalszahlen vor.

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