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BÖRSEN Ausblick: Banger Blick nach Nordkorea

Frankfurt am Main - Zeitweise sah es nach Ostern so aus, als könne der Deutsche Aktienindex Dax wieder die Marke von 8000 Punkten überwinden. Doch zum Wochenschluss macht sich Ernüchterung breit.

Frankfurt am Main - Zeitweise sah es nach Ostern so aus, als könne der Deutsche Aktienindex Dax wieder die Marke von 8000 Punkten überwinden. Doch zum Wochenschluss macht sich Ernüchterung breit. Das Börsenbarometer zeigt zeitweise weniger als 7700 Punkte und rutscht auf den niedrigsten Stand seit Ende Februar. Der Gewinn seit Jahresbeginn schrumpfte auf nicht einmal mehr 50 Zähler. Die Laune verdorben hat den Börsianern wohl zum einen Mario Draghi, der Präsident der Europäischen Zentralbank. Denn vorerst wird der Leitzins nicht weiter gesenkt. Zum anderen sind die Konjunkturaussichten eher bescheiden. Erst im zweiten Halbjahr rechnet Draghi wieder mit leichtem Wachstum. Und letztlich wird jetzt das Kriegsgetöse der Nordkoreaner auch auf dem Parkett mit Sorge wahrgenommen.

Die Börsianer üben sich erst einmal in Vorsicht. „Die Aktienmärkte treten auf der Stelle“, heißt es bei den Experten der DZ Bank. Neue Impulse werde es erst wieder mit den Berichten für das erste Quartal geben. In den USA geht es traditionell in der nächsten Woche mit dem Aluminiumkonzern Alcoa los. Aber erst Ende April kommen die Zahlen der großen Konzerne dies- und jenseits des Atlantiks. Auch Markus Reinwand von der Helaba rechnet in den nächsten Wochen mit einer Seitwärtsbewegung.

Die Vorzeichen für den Aktienmarkt sind allerdings prinzipiell gut. Die Zinsen bleiben niedrig, die Inflation ist in der gesamten Eurozone deutlich unter die kritische Marke von zwei Prozent gerutscht. Die 110 größten börsennotierten Unternehmen schütten laut DZ Bank mehr als 34 Milliarden Euro an die Aktionäre aus. Das lässt die Zuflüsse in Aktienfonds steigen. Allein in den ersten drei Monaten waren es weltweit mehr als im gesamten Jahr 2012, heißt es bei der Commerzbank.

Aber mit höheren Kursen steigen auch die Bewertungen der Unternehmen. Damit sind Aktien nicht mehr in jedem Fall preiswert. Auch vor diesen Hintergrund, sagt Michael Beck vom Bankhaus Ellwanger&Geiger, sei die Analystenzunft derzeit in zwei Lager gespalten: Die einen sähen den Beginn einer langen Hausse-Phase. Die anderen warnten vor Kurskorrekturen von bis zu 20 Prozent.

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