zum Hauptinhalt

BÖRSEN Ausblick: Billigeres Öl lässt Kurse steigen

Das Schlimmste scheint überstanden zu sein – doch Händler fürchten Rückschläge durch die Finanzkrise

Frankfurt am Main - Der Ölpreis gilt als Hauptrisiko für die Konjunktur und für die Preisentwicklung, nicht nur nach Ansicht der Europäischen Zentralbank (EZB). Seit zwei Wochen zeigen die Notierungen deutlich nach unten, um mehr als 30 Dollar ist der Preis für das Fass Öl gefallen. Insofern erscheint es logisch, dass sich die Aktienkurse vergleichsweise stabil halten und der Deutsche Aktienindex Dax immer noch bei mehr als 6500 Punkten steht. Trotzdem bleiben die Skeptiker in der Mehrheit. Grund: Am US-Immobilienmarkt fallen die Preise weiter, die Probleme der Banken könnten zunehmen, kritische Wertpapiere, die auf US-Hypotheken basieren, noch mehr an Wert verlieren. Zudem droht die Konjunktur in Europa an Fahrt zu verlieren, sagen Volkswirte. „Die Gewinnperspektiven für die Unternehmen verdüstern sich damit Woche für Woche“, sagt Commerzbank-Stratege Andreas Hürkamp.

Und damit auch die Aussichten für die Börse – glaubt jedenfalls die DZ Bank. Sie kürzt ihre Prognosen für den Dax deutlich. Im Januar werde er nicht bei 7300, sondern nur bei 6800 Punkten stehen. Erst danach könnte es wieder aufwärtsgehen, weil, so die Hoffnung, der Ölpreis weiter sinkt und auch die Inflation. Die Aktienkurse, heißt es bei der DZ Bank, werden auch in den nächsten Wochen und Monaten stark schwanken. Kaufen solle man deutsche Aktien nur an schwachen Tagen. „Die Kapitalmärkte können sich erst in einem solideren Konjunkturklima dauerhaft stabilisieren“, glaubt auch Andreas Utermann, Chefstratege bei Allianz Global Investors.

Allerdings gibt es auch Hoffnung für die Börse. Womöglich hat der Juli-Stand des Dax von 6000 Punkten bereits das Konjunkturtal markiert und es geht bereits wieder bergauf. Dieses Muster gab es zumindest auch bei der Rezession 1992/93. Rolf Obertreis

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false